2009

Frankreich rot:

Chateau Cambon La Pelouse war 2017 ein oppulent fruchtig duftender Wein mit ein paar Kräuternoten, Würze und Tannine. Kirsche, Minze, reife rote Frucht und nicht ganz reife Beeren, sowie ein Edelholzaroma strömten aus dem Glas. Die verschiedenen Aromen waren gleichgewichtet, sodass aus dem Komplott eine Harmonie entstand. Der Antritt zeigte gleich, wie kräftig der Wein war mit dunklen Früchten, kräftiger Tabakwürze und Tannin mittlerer Körnung. Das Tannin war teilweise integriert und schien auf dem Weg zu noch mehr Harmonie zu sein, obwohl sich die Primärfrucht bereits abbaute. Der lange und würzige Abgang erinnerte an Zigarrenkisten und Kräutern (WH88/100). Chateau Cicerons war 2016 in der Nase ein fruchtiger und zugleich fleischiger Wein mit Johannisbeeren, Himbeeren, Kirschen und Pflaumen. Ebenso zeigte sich ein kräftiger Tanninstich, der die Weichheit von Quark und das Aroma einer milden Tabaksorte widerspiegelte. Die Textur war fest, der Wein war geschmacklich kräftig intensiv mit Pflaumen, Beeren und zeitgleich mild wie Kirschjoghurt. Am Abgang zeigte sich eine leicht süße Note. Der Wein klang leicht und sanft mit ein wenig Würze aus (WH84/100). Chateau d'Aiguilhe 2014 bei meiner Aprilprobe aus der halben Flasche: Die erste Flasche hatte einen Korkfehler und worde entsorgt, während die zweite marmeladig und himbeerig, richtig sexy roch. Am Gaumen dann Beeren, Würze, etwas Röstaroma. Leider sind die Tannine noch nicht ausgereift, der Wein ist noch viel zu jung, was man astringierend an der Zunge spürt. Potenzial sehe ich jedoch reichlich (WH89+/100)! 2017 war der Wein aus der 1tel nach der weiteren Reifung deutlich offener. Die Tannine wirkten im Aroma gut integriert, es zeigten sich Pflaumen, Kirschen und eine fast abgebaute ledrige Note, die sich in Gewürze zersetzt hat: Zimt, Kardamom und eine Spur schwarzer Pfeffer waren nebst dem Holzduft erkennbar. Der Antritt wartete mit einer Geschmacksexplosion auf. Die Fruchtnoten wirkten gut integriert, das Tannin war schon etwas abgebaut, aber immernoch bissig, es hatte einen hölzernen und leicht astringierenden Charakter. Die Pflaume und die Kirsche waren auch im Geschmack auf, eine Gewürznote tauchte auch hier auf. Das Tannin war fein gekörnt (WH91+/100). 2015 probierte ich den Chateau Sable Rouge der mit roten Früchten anfing, die reife Pflaume stach sehr heraus. Ebenso war ein Hauch von weißem Pfeffer vorhanden, auch Süße und Kirsch zeigten sich. Aus der zarten Sinfonie wurde ein Marsch am Gaumen, denn nach dem starken Antritt marschierte der Wein nur so durch. Der Geschmack war schwarzbeerig mit kühlender Mentholkräuternote, einem erdigen Ton und wurde von reichlich Tannin begleitet. Der Wein wirkte dennoch kraftlos und extraktarm (WH68-/100). Chateau St. Auriole habe ich 2017 sowohl die normale, als auch die Cuvee Collecteur probiert. Die normale Version: Der Wein duftete mild und weich mit roten Fruchtnoten und Kräuternoten mit Minze. Auch ein alkoholischer Geruch zeigte sich, der an selbstgemachten Johannisbeerlikör erinnerte. Daneben zeigte sich das Tannin, das noch nicht komplett integriert war. Am Gaumen zeigte sich die kräftige Säure nebst schwarzer Johannisbeere und Brombeere. Das Tannin wirkte am Gaumen besser integriert. Die Fruchtigkeit wurde von der Kirschnote begleitet. Der Abgang war Verhältnismäßig kurz (WH83/100). Schon beim ersten Riechen fiel bei der Sammleredition eine deutlichere Tanninnote auf. Der Grundcharakter war jedoch identisch. Dazu zeigte sich etwas Leder und eine leichte florale Note. Auch am Gaumen fiel hier das kräftigere Tannin auf, jedoch war der Effekt im Aroma stärker. Die dunklen Beeren wurden von Leder und Mineralik begleitet, die Kirsche fiel dagegen weg, während ein Anklang von Marzipan deutlich wurde. Der Abgang war durchaus lang. Der Wein wirkte insgesamt reifer (WH85+/100).

Weicher  Haut de Poujeaux war 2017 ein mittelkräftig duftender Wein mit roten Kirscharoma, Cassis, Brombeere, Paprika, Tabak und etwas Pfefferkakaowürze. Das Tannin war noch nicht gut integriert. Die bestätigte auch das erste Probieren, die Tannine wirkten noch bissig. Der kräftige Antritt zeugte von dem fleischigen Körper des Weines. Die Frucht war sehr beerenlastig, diese konnte sich jedoch aufgrund des noch sehr präsenten Aromas kaum zeigen (WH77/100). La Vielle Ferme war 2016 nicht mehr der Fitteste. In der Nase zeigte sich der Wein leicht, harmonisch und beschwingt mit Brombeeren und Johannisbeergelee. Eine zarte erdige Note gesellte sich dazu. Der schwache Antritt war der leichten, tanninarmen Textur geschuldet. Dann jedoch gesellte sich jedoch noch ein mildes, von Beeren geprägtes Aroma hinzu und etwas rote, Süße Frucht und eine Spur "Wald- und Wiesenwürze" (WH73/100).

Italien rot:

Der Il Ghizzano duftet 2014 intensiv fruchtig-beerig nach Cassis. Am Gaumen auch wieder schwarze Johannisbeere mit angenehmer Säure, minimal astringierend. Lecker! (WH88/100).

Italien rot:

Castano Hécula Monastrell aus der Magnum war 2018 in der Nase ein Kombinat aus Frucht und Würze. Der verführerische Duft mit Andeutungen von Brombeeren, Kirsche war verwoben mit Würze, Holz mit Vanillin und Kräutern. Ein leicht rauchiger, tabakartiger Duft gesellte sich dazu. Der fruchtbetonte Antritt zeigte ein dominantes Beerenaroma mit Brombeeren und schwarzen Johannisbeeren. Das Tannin war durchaus gut integriert und es zeigten sich leicht rauchige Fassaromen. Es zeigte sich hier eine lineare Entwicklung zwei gleichartiger Spuren. Dieses exakte Gleichgewicht der Würze- und Fruchtspur war interessant. Eine leichte marmeladenartige Süße mit etwas Vanillin zeigte sich (WH83/100).

Deutschland rot:

Ein ungewöhnlicher Wein war 2013 der Gehrig Diablo. In der Nase tiefe Frucht, Marzipan, Apfel und Bratensoße. Am Gaumen fruchtig, süß, Marzipan mit Bitternote und auch Apfelnoten (WH74+/100). Der Knipser Burgweg Spätburgunder GG war 2014 ein sehr komplexer Wein, stark duftend mit genialer Erdbeer- und Himbeerfruchtnote. In der Nase folgte eine aromatische Note mit dunkler Schokolade, Kakao, Trockenheit, Kirschen, Lorbeerblättern und glatten weichen Tanninen. Ein tolles Würze/Frucht-Wechselspiel mit darauf folgender Karamellbonbonsüße. Am Gaumen zeigte der Wein seine seidige Textur, unglaubliche Weichheit, starke Fruchtnote mit gleichgewichteter Säure, harmonisch ausgeglichen mit Beeren, Sauerkirschen, Pflaume, leicht würzig im Abgang mit Gewürzen. Ein sehr eleganter Wein (WH94/100). Vom Weingut Pfannebecker der Fass 23 duftete 2014 nach Kirsche, süß, beerig mit Würze und metallisch. Am Gaumen stahlige Frucht, die sich in Rauch auflöst, nur die herben Noten schwarzer Johannisbeere bleiben mit Tanninen, was mir sehr gefällt (WH84/100).

Deutschland weiss:

Die Riesling Spätlese Kröver Nacktarsch von Wolfgang Kaufmann war 2014 an der Mosel ein nach gelben, nicht ganz ausgereiften Früchten duftender Wein, der nach Pfirsich duftete, dabei Zitrusnoten und ein paar tropische Früchte zeigte. Er schmeckte fruchtig nach Pfirsich, wies dabei drei leichte Töne auf: Most, Bitterkeit und Süße. Der Wein war etwas schmelzig, rund und harmonisch, für eine Spätlese jedoch eher flach (WH70/100).

Luxemburg rosé:

Der Beck-Frank Elbling Rosé Coteaux de Greiveldenge war 2013 in der Nase fruchtig, duftete nach hellem Obst und leichtem Quark. Am Gaumen ist er säuerlich-fruchtig mit mildem Abgang. Ein lecker süffiger Zechwein. 2016 duftete er süßlich mit Himbeeren und Pitayaha, bevor sich unerwartet eine dezente Würze zeigte. Eine betörende Orangenölnote war vorhanden, ebenso eine leichte alkoholische Note. Am Gaumen zeigte sich die feste Textur und ein fruchtiges Aroma mit Pitayaha und Stachelbeeren. Der Easy-Drinking Wein zeigte eine angenehme Zitrusnote im Abgang (WH79/100).

Sonstiger Wein:

Meerlust Estate Rubicon Stellenbosch war 2017 ein würzig nach Eiche duftender Wein mit Süßkirscheneinlage. Kräftige Tabaknoten ergänzten die zarte Kirschfrucht und das Pflaumenmarmeladenaroma. Der Antritt war sehr kräftig. Es zeigten sich Gewürznoten mit Zimt, Nelke und Holz. Dazu gesellte sich erneut die zarte Süßkirsche. Die Säure fügte sich gut ein, eine zarte Kakaonote und eine Graphitmineralik wurde im Abgang deutlich (WH95(+?)/100). Der 2015 verkostete Terlato & Chapoutier lieut dit Malakoff Shiraz war ein durchaus komplexer Wein. Er duftete sehr intensiv nach Brombeere, weniger intensiv nach schwarzer Johannisbeere und Kirsche und zeigte sowohl eine leichte Ledernote, als auch ein wenig die französische Eiche. Aus dem Kräuterkomplex stach Eukalyptus hervor, bevor der Wein würziger wurde. Es zeigte sich eine Terpentinnote, frisches, poliertes Holz, sowie etwas Süße und Pfeffer. Auf der Zunge kam der Wein erstaunlich mild an, die beerige Säure zeigte sich, dann baute sich die Würze auf und kräftige Noten dominierten: Holz, Kräuter und etwas Leder kündigten den langen Abgang an, welcher zartbitter begann und sich zu einer Mokkanote entwickelte, auch die Zigarrenkiste (von außen gerochen, mehr Holz als Tabak) zeigte sich, während die Beeren (auch die rote Johannisbeere), verschwanden. Die Tannine wurden grüner, die Kräuter zeigten sich erneut, dieses mal erinnerten diese in ihrer Bitterkeit an Traumkraut (WH90/100).

Schaumwein:

Die Stutz Cuvee Blanc de Noirs Brut habe ich 2016 probiert. Der Sekt duftete würzig-fruchtig mit Orangen- und Zitrusnoten, kräftigem Pfirsich, Mirabelle und einer "Blancs de Noirs-typischen" Würze im Nachklang. Die würzige Hefenote passte perfekt zum auftretenden tropischen Duft. Die üppige und feinperlige Kohlensäure umschmeichelte die Zunge. Der Pfirsich, die süße Mirabelle und etwas Birne traten im Mund auf. Trotz der sehr angenehmen Trockenheit zeigte sich eine fruchtige Süße mit Melonen. Im Abgang zeigte sich eine leichte hefetönige Würze (WH89+/100). Zweimal 2013 und einmal 2014 auch der Stutz Riesling Sekt trocken, eine Flaschengärung. Ein minimal hefiger, fruchtiger Grapefruit-Zitronenduft mit etwas Mango ist mit einem Geschmack nach tropischen Früchten & Quitte, einer pikanten Säure und superfeiner Kohlensäure vereint. Zusammen mit der süßen Note kommen bis zu (WH89-90/100) raus!