2012

Frankreich rot:

Der Cotes du Rhone von Alnatura duftete 2014 nach roten Früchten und Würze, wies aber auch Gewürzanklänge (Nelke) auf. Am Gaumen folgten Rote Früchte, Würze, Gewürze (Pfeffer, Nelke) und Pflaume. Der Wein wird genussreif auf die Flasche gezogen, eine Lagerung ist daher nicht zu empfehlen (WH84/100). 2015 probierte ich den Chapoutier Cotes du Rhone Collection Bio. Der Wein war fruchtig mit Brombeeren, schwarzen Johannisbeeren und zeigte eine etwas bissige, kräutergeprägte Würze, die jedoch von dem süßen, pflaumig-weichen Duft in den Hintergrund gedrängt wurde. Ebenso war eine leichte florale Note und eine trockener werdende Erdnussnote erkennbar. Am Gauen war der Wein anfangs weich und fruchtig, bevor die Zunge von Tanninen belegt wurde. Die Würze und Kraft wurde jedoch von den süßen Beeren und dem Pflaumenmus gezämt (WH83/100). Chateau Cissac war 2019 ein Wein, der in der Nase eine kräftige Aromenfülle zeigte. Die Aromen waren dabei klar, präzise und voll, voluminös zugleich. Die mineralische Graphitnote wurde umhüllt von herben Anklängen mit Kräutern, sowie roter & schwarzer Frucht. Brombeere, schwarze Johannisbeere (kräftig und saftig) waren dominant, hintergründig zeigte sich etwas die Kirsche, nach mehrmaligem Probieren tauchte in der Nase eine leichte Ledernote auf. Schon in der Nase zeigte sich die klassische Machart des Weins. Der Antritt war kräftiger als erwartet, der Geschmack zerfiel in erdige Töne, die hauchdünn die Zunge belegten, sowie eine Tabaknote, die fruchtarm wirkte, ausgenommen davon war die herbe, würzige und süßebefreite Beerennote. Ein dezenter Graubrotgeschmack leitete die leichte Röstaromatik im Abgang ein. Es war ein eher unauffälliger Fasscharakter (WH89/100). Der JeanJean Cabernet Sauvignon war 2016 ein nur leicht nach Johannis-/Brombeermarzipanmarmelade und Himbeeren duftender Wein. Geschmacklich erinnerte der Wein mit seiner süße und Aromenarmut bis auf ein paar Beerennoten an Traubensaft, Tannine und Säure wirkten wie herausgefiltert (WH51/100). Der Jerome Quiot Cotes du Rhone war 2015 ein im Geruch sehr kräftiger Wein mit schwarzen und roten Johannisbeeren, einer leichten metallischen Note und etwas Pflaume mit kräuterartiger Würze. An Gaumen dominierten Säure und Würze, während die Beerenaromen in den Hintergrund gedrängt wurden, war der Wein adstringierend (WH68/100). Der Emilien D'Albret Merlot war 2014 ein intensiv fruchtig duftender Wein mit Brombeere und etwas Würze mit schwarzer Johannisbeere und Waldkräutern, dazu nebst Minze etwas Eukalyptus. Am Gaumen kam der Wein mittelgewichtig an mit Brombeeren, schwarzer Johannisbeere und einem süßlichen Zwetschgenhauch. Die Kräuter waren nicht sehr stark, ein bisschen Würze mit ein paar Tanninen war ebenso vorhanden (WH70/100). 2016 habe ich den Marquis de Rothberg probiert. Der Wein duftete mittelkräftig und rotfruchtig nach Brombeeren und Kirschen. Eine leichte Gerbstoffnote war zu erahnen. Der nahezu tanninfreie und frisch wirkende Wein zeigte einen leichten roten Fruchtgeschmack, der sich nur so kurz zeigte, dass das analysieren dieses sich als unmöglich erwies, im Gegensatz zur folgenden leichten Bitterkeit (WH59/100). 2017 habe ich den M. Rolland Bordeaux probiert. Der Wein zeigte in der Nase Trockenfrüchte, Pflaumen und wenige Rosinen waren hier dabei. Daneben stand eine weiße Pfeffernote und es waren Röstaromen vorhanden. Der Antritt zeigte schwarze Johannisbeeren und eine dazugehörige leichte Würze und etwas Pfeffer. Der Wein war gefällig mit einer roten Fruchtnote und wirkte zugleich charakterlos. Der Abgang war sehr kurz (WH64/100). 2015 verkostete ich den Le Pinot de St. Auriol. In der Nase stachen schwarze Johannisbeere, Sauerkirsche und eine marmeladige (nur nicht ganz so kräftige) Süße hervor. Ebenso wirkte der Wein, abgesehen von ein wenig Würze, sehr weich, glatt und rund wie ein roter Traubensaft. Am Gaumen war der Wein ebenso weich, rund, leicht und verspielt mit Beeren, wobei sich die roten und schwarzen Johannisbeere mit etwas Würze als dominant erwiesen, da diese die anfängliche Süße abhanden kommen ließen. Durch die Würze ließ sich ein schönes Gleichgewicht mit der Säure erkennen, die schwarze Johannisbeere folgte abermal im Abgang, die süße Marmelade nur mit gutem Willen. Ein glatter, runder Wein (WH78/100). Der Rauzan Grangeneuve war 2016 ein fruchtig-würzig riechender Wein mit Kirschen, Beeren und deutlichen Tabakwürzearomen, welche von etwas Minze konterkariert wurden. Am Gaumen gab es das gleiche Spiel mit Tabakwürze, Kirschen und Beeren. Die rote Frucht wurde jedoch nur deutlich nebst dem starken T(o)bak, da eine leichte süße diese stützte. Ein einfacher, süffiger Wein, der im Aroma und Geschmack konsistent war. Mit zunehmendem Probieren wurde die Würze zugunsten der Frucht schwächer (WH78/100).

Frankreich weiss:

Elegance Chardonnay von Joseph Castan duftete 2014 nach zarter Frucht, angenehm weich mit Aprikose und war am Gaumen sehr weich mit leichtem Schmelz und einem Hauch von tropischen Früchten (WH83/100).
Der Cave der Ribeauville Adagio war 2019 ein sanft-fruchtig duftender Wein mit einer Portion Mineralik, die an Feuerstein erinnerte. Es zeigte sich zuerst eine saftige Birne, dann folgten weitere helle Fruchtnoten mit Apfel und Mango, sowie spritzige Grapefruit. Am Gaumen zeigte sich ein sehr saftiger Birnengeschmack, der rund, harmonisch, sanft und entspannt wirkte und damit seinem Namen alle Ehre machte. Im mittellangen Abgang zeigte sich eine Spur Mineralik (WH83/100). Der Cave de Ribeauville Andante war 2019 Wein mit kräftigem Duft. Florale Noten spielten wunderbar betörend mit dem blumig-fruchtig-verspielten Geruch. Es folgten gereifte Noten, Rumtopf mit Birne, Apfel und schließlich Gewürze mit einem dünnen Petrolton, gefolgt von einer zarten Honigmelonennote. Der Wein war im Antritt vollmundig und vollende harmonisch. Es zeigten sich frische Früchte (Apfel, Birne und Wassermelone), sowie eine leichte Süße, die einem Honiggeschmack ähnlich war. Es folgten kräftige, typische Gewürztraminertöne, sowie eine Reifenote, bevor der der Wein im Abgang verblasste (WH85/100).

Spanien rot:

Von Castano habe ich den Dominio Espinal Séleccion 2014 probiert. Der Wein zeigte in der Nase rote Frucht, die jedoch schon süßlich und gesetzt wirkte, wenig frische Beeren waren vorhanden, es waren eher verarbeitete Früchte, Beeren- und Zwetschgenmarmelade. Am Gaumen kam mit einem kräftigen Antritt die Zwetschge leicht mit, dann zeigten sich die Brombeere, die schwarze Johannisbeere und rote Früchte. Anschließend kamen Gewürze, die Nelke und Vanille begleiteten beim Übergang in die Würze mit kräftigen Tanninen, welche die Zunge samtig belegten (WH85/100). Der Bodegas Gallegas Tempranillo Colleccion Pardal war 2014 in der Nase eine Fruchtbombe mit Beerenaromatik, Brombeere, schwarze Johannisbeere und Tanninen (Würzeton). Ebenso duftete aromatisch die Pflaume und die Süße erinnerte an Datteln. Am Gaumen erwartete einen ausdrucksvolle Gewürzsüße mit anschließender Frucht. Es folgte ein kurzer, intensiver Antritt mit rotem Fruchtkomplex, wobei die Beerenaromatik mit der schwarzen Johannisbeere der Brombeere Platz machte. Ebenso folgte die leichte Würze mit harmonsichen, integrierten Tanninen (WH82/100). Der Bodegas Jalon Pena Aldera Crianza war 2016 ein nach süßer Bourbonbanille, Röstaromen und Eichenholz duftender Wein mit Beerentönen und floralen Noten. Die amerikanische Eiche war direkt im Aroma, Whiskygenießen dürften dies sofort merken. Die Zunge wurde samtig belegt, die Säurepräsenz war passend. Neben dem intensiven Vanilleton zeigten sich Brombeeren. Die Würzenote war erneut spannend mit Eichenholz und süßlicher Vanille. Die Beerenaromatik wurde am Gaumen deutlicher. Ein spannender Wein (WH88+/100). Der Soliano Tempranillo war 2014 ein kräftig und intensiv duftender Wein, der vielschichtige Fruchtaromen zeigte: Brombeeren, schwarze Johannisbeeren, Trockenpflaumen. Der Wein roch aromatisch, würzig und druckvoll. Am Gaumen gab es "volles Rohr" dunkle Früchte, die Beeren waren sehr harmonisch mit Würze und Tannin. Dahinter versteckte sich eine Süßnote, der Wein wrikte leicht samitg auf der Zunge (WH83/100). Der Quaderna Via Especial war 2014 ein in der Nase vielschichtiger Wein: Frucht, Kraft, süße Note, Beeren, darunter Brombeeren und rote Johannisbeeren und Pflaume. Am Gaumen wirkte er säurelastig, kräftig mit Beeren, vor Allem schwarzer Johannisbeere und war ein harmonisches Tröpfchen mit leichten Tanninen im Abgang (WH84/100).

Spanien weiss:

Der Caballero Andante Verdejo war 2016 ein nach reifen Aprikosen und überreifen Mandarinen duftender Wein. Der Wein zeigte eine starke und gelbfruchtige, überreife Aromatik, die den Wein alkoholisch wirken ließen. Auch der Duft nach einer wild wachsenden Mandel war präsent. Beim Antritt baute sich eine leichte Säure mit Apfelgeschmack schnell auf. Im Abgang blieb nur der Apfelgeschmack mit etwas Säure am Gaumen (weg von der Zunge) über, der Wein wurde cremig und es zeigten sich erneut nussige Noten, die sogar etwas Süße mitbrachten. Ein spannender, süffiger und alternativer Wein (WH78/100). Der 2015 probierte Castillo de Ayala V zeigte in der Nase eine intensiv-fruchtige Note mit süßem Stich, die etwas parfümiert wirkte. Neben Mirabelle und vollreifer, saftiger Birne war ein Federweißer-Geruch zu erkennen, der ebenso eine würzige Komponente enthielt. Am Gaumen fehlte anfangs die Süße, eine leichte Bitterkeit war bemerkbar und der Wein wirkte deutlich flacher als in der Nase. Ein bischen Süße, ein bischen Säure und ein wenig Apfel waren in dem ecken- und kantenlosen Wein enthalten. Außer dem Apfel war die Fruchtnote sehr dürftig (WH63/100). Las Primas Gran Familia Airen Sauvignon Blanc erinnerte 2015 in der Nase an einen Container voll mit Zitronen und Limetten, in den auch ein paar grüne Äpfel gefallen sind. Daneben war eine florale Note erkennbar, welche eine leichte Süße und einen mineralischen Duft transportierte. Am Gaumen wirkte der Wein sehr viel weicher als in der Nase mit wenig Säure, sehr leichten Fruchtaromen und einem kalkig-mineralischen Ton. Ein wenig Süße zeigte sich, vor die Zitrusnote wieder präsent war, dieses mal allerdings nach Mandarinenfruchtfleisch zart duftend. Der dezente und leichte Wein hatte einen kurzen Abgang (WH77/100). Der Zaleo Moscatel Dry war 2015 in der Nase extrem fruchtig und süß, das Aroma wirkte künstlich und parfümiert tropisch. Am Gaumen war nicht viel erkennbar. Neben dem Hauch einer tropischen Fruchtnote zeigte sich etwas Süße, ein Abgang war nicht vorhanden. Die Säure war gut balanciert und drängte sich nicht auf (WH59/100). Ebenso 2015 habe ich den Zaleo Pardina probiert. Der Wein schwach duftende Wein zeigte elegante mehlige und saftige Birnen- und Apfelnoten und den Hauch einer Orange. Am Gaumen offenbarte sich mit zartem Schmelz zusätzlich neben der kräftigen Säure eine tolle Bananenaromatik. Auch erschien etwas Grapefruit (WH84/100).

Spanien rosé:

Der Caballero de Mesasrrubias Rosado war 2014 ein sehr fruchtig nach Walderdbeeren duftendes Tröpfchen, dass ebenso am Gaumen Walderdbeeren zeigte. Dazu leichte Weichheit, Säure, Kirsche. Der Wein ist einfach jedoch wunderbar harmonisch und stimmig (WH85/100). 2015 probierte ich den Las Primas Gran Familia Garnacha Rosé, welcher sofort einen intensiven und süßen, beerigen Duft verströmte. Nebenbei konnte man auch noch einen reifen Pfirsich und Granatapfel in dem frischen, rotfruchtigen Wein erkennen, ebenso ein Blumenbouquet aus dem Frühlingsgarten. Am Gaumen war der Wein nicht mehr so süß, jedoch weiterhin beerig. Der rote Fruchtkomplex enthielt eine leichte Pflaumennote. Die ordentliche Säurestruktur unterstützte den beerig-frischen Eindruck, auch waren wieder leichte Blütennoten erkennbar (WH79/100).

Italien rot:

In der Toskana durfte ich 2014 den Albola Chianti verkosten. Der zeigte in der Nase eine beerige Fruchtnote mit Würze, am Gaumen fand man schwarze Johannisbeere und hintergründig andere Beeren. Die Würze war deutlich schwächer ausgeprägt, als man vom Geruch her erahnen konnte, auch verblasste der Wein durch den sehr kurzen Abgang zu schnell (WH73/100). 2015 zeigte der Cantina di Custoza Corvina Garda Beeren ohne Ende: Brombeere, schwarze Johannisbeere und auch süßliche Himbeeraromen waren nebst der Kirschnote und würzigen Kräuterkomponenten vorhanden. Am Gaumen zeigte sich zuerst die schwarze Johannisbeere und die Kirsche, bevor ordentliche Tannine geschmacklich tolle aber adstringierende Würzearomen zeigten (WH72+/100). 2016 war der Cantine Paolini Gurgo Nero d'Avola ein nach Stachelbeeren und Zimtpflaume duftender Wein. Ergänzt wurde das Aroma durch ein paar Kräuter, wobei der Wein dunkelfruchtig-süß wirkte und auch etwas Würze zeigte. Der vollmundige und aromatische Wein mit dunkler Fruchtnote, etwas Zimt und Pflaume wurde auch am Gaumen von einer süßen Note begleitet. Die Säure passte mit dem unterlegenen Sauerkirscharoma, weihnachtlich angehauchten Gewürzen und Würze gut ins Bild. Das wenige, fein geschliffene Tannin war perfekt integriert. Ein sehr fruchtiger Wein mit harmonischem Gesamteindruck, der (WH88/100). Conte di Campiano Cannonau di Sardegna Riserva war 2017 ein intensiv duftender Wein mit Johannisbeerkonfitürenaroma. Die Trockenfruchtnote war intensiv und reif, Krausminze, eine leichte Rauchnote und Würze stachen hervor. Der Wein war elegant, mittelkräftig und weich. Der langanhaltende Geschmack war saftig mit schwarzen Johannisbeeren und geladen mit Würze. Der relativ hohe Alkoholgehalt machte sich im Geschmack nicht bemerkbar, dazu war der Wein zu füllig (WH88/100). Fontanafredda Langhe Nebbiolo war 2016 ein ausdrucksstarker Wein in der Nase mit roten Früchten, Beeren, zugehöriger Säure und blumiger Note. Die Würze samt feinen Röstnoten, holzigem und erdigem Pflaumenduft war im Aroma mittelkräftig ausgeprägt. Der Antritt begann leicht und fruchtig-beerig - auch bei Betrachtung der Textur - samt welkem Blumenaroma, bis die Tanninwürze überhand nahm. Mit zunehmendem Probieren erschienen noch Röstaromen und Kirschnoten, das teilweise grüne Tannin zeigte noch weiteres Entwicklungspotenzial. Die Säure passte sich dem restlichen Gefüge harmonisch an, während im Abgang eine Bitternote, als auch eine Kaffeenote deutlich wurden (WH85+/100). Der Jasci Montepulciano D'Abruzzo duftet 2014 nach Beeren und nach Mandeln. Am Gaumen Kräuter, Würze und fruchtige Vielschichtigkeit mit mildem Tannin. Noch 2 Jahre liegen lassen, hat noch mehr Potenzial als (WH80+/100)! Käfer Nero d'Avola ist nicht aus dem Feinkostladen, sondern eine Lizenzabfüllung aus dem Supermarkt/Internet. In der Nase fruchtig mit Acetonnote, am Gaumen kurze Frucht mit Bitterkeit und leicht astringierender Note (WH67/100). Lächerlich auch die Aufschrift auf dem Kunststoffkorken „Unsere Kellermeister und Önologen haben diesen Korken ausgesucht, um die optimal geschmackliche Qualität des Weines zu erhalten.“ - gebracht hat's bis 2014 leider nicht viel. Nettare di Abramo Ciro duftet 2014 fruchtig-beerig und erscheint am Gaumen mild mit samtigen wenigen Tanninen und Vanillenote (WH82/100). 2016 habe ich den Tenuta di Ghizzano Il Ghizzano verkostet. Der Wein duftete nach roten und weissen Johannisbeeren und zeigte eine erdig-mineralische Würze. Eine angenehme Trockenheit folgte der aromatischen Süßkirsche. Am Gaumen präsentierte sich ein Konzentrat aus Johannisbeeren, hauptsächlich schwarz. Eine angenehme Säure folgte der wieder auftretenden Sauerkirschnote. Die Würze am Gaumen bestand aus erdigen Noten und Kräutern (WH86/100). Terruzzi & Puthod Peperino war 2016 ein intensiv duftender Wein mit einer starken Brombeeraromatik und hölzernen Noten. Auch eine leichte Süße war vorhanden, ebenso ein minziger Kräuterton. Der Antritt war erstaunlich mild, das Tannin war sehr gut integriert, die Fruchtnote kam am Gaumen mit weniger Beeren als in der Nase aus. Die holzige-süße Würze vereinigte sich mit den Röstaromen des Holzes und der Süße der Beeren, was zu einer wunderbaren Karamellsüße führte, die im Abgang nur langsam ausklang (WH88/100).

Italien weiss:

Der Biorche Terre di Chieti Chardonnay riecht filigran nach Holunderblüte mit Mandarinentouch. Er ist 2013 leicht moussierend und hat einen hauchzarten buttrigen Schmelz, eine etwas zu markante Säure. Er braucht noch etwas Zeit (WH70+/100). Der Grimaldi Langhe Chardonnay war 2015 ein nah Pfirsich, Apfel und vollreifer, saftiger Aprikose duftender Wein, der eine aromatische, fruchtig-süße Note zeigte. Am Gaumen zeigte sich diese Note etwas leichter, die Früchte waren dezenter und nicht mehr so reif, jedoch weiterhin süßlich und saftig. Dazu gesellte sich eine mineralische Note, während der Wein am Ende zunehmen würziger wurde. Die Frucht wirkte am Ende gar ein wenig parfümiert (WH77/100). Der 2015 verkostete La Vis Intaglio Chardonnay hatte eine ausgeprägte Zitrusnote und duftete nach Pfirsich, Waldhonig, Apfel, Birne und Blüten. Die Früchte wirkten nicht süß, da die Säure die Aromen transportierte. Am Gaumen war der Antritt mittelkräftig mit starker Säurelast, während hintergründig sich die Blütennote mit Waldhonig, als auch der Pfirsich und die Birne mit schwachem Apfel zeigte. Die dominante Säure überdeckte etwas die anderen Aromen, die florale Note wirkte zum Ende hin parfümiert, der Abgang war fast schmelzig (WH69/100). Der Lenze Bianco Salento von Valle Dell'Asso war 2014 ein fruchtig, leicht nach Banene und grünen Noten duftender Wein, der am Gaumen ein tolles Frucht-Säure Spiel zeigte mit ebenso leichten Fruchtnoten, begleitet von einer dezenten Würze (WH83/100). Der Verdiccio dei Castelli di Jesi von Stefano Antonucci zeigte 2014 in der Nase eine fruchtige Grapefruit-Birnennote. Am Gaumen ist der Wein frisch und fruchtig, mit einer tropischen Note und Säure. Der Abgang ist super, geht in Richtung Trockenfrucht! Noch 2 Jahre liegenlassen! (WH79+/100) mit Potenzial nach oben! Der Solandia Chardonnay kam 2014 mit einer weichen und buttrigen, nur leicht säuerlich nach Pfirsich und Aprikosen duftenden Nase daher, die sich im Mund eher als Pappe fortsetzte. Fruchtigkeit, tropische Frucht, Bitterkeit war in dem geschmacksarmen Wein vorhanden. Dieses Tröpfchen aus der Literflasche hatte ausserdem ein (leichtes!) Mousseux (WH67/100). Der Soliano Chardonnay war 2014 ein nach Banane, Aprikose und süßer Grapefruit duftendes Tröpfchen, das am Gaumen eine gehörige Portion Frucht und Frische mitbrachte. Die Grapefruit war mit typischer angenehmer bitterer-sauerer Note sehr weich. jedoch nicht cremig. Ein solider Alltagswein (WH82/100). Der Gewürztraminer von Mezzacorona war in der Toscana 2014 ein nach tropischen Früchten duftender Wein: Neben der Grapefruit und Litschi war eine leichte bananige Süße vorhanden. Am Gaumen kamen die tropischen Früchte mit der Grapefruit am Anfang, mittig folgte eine leichter Litschi-Bananenton. Etwas extrig stand eine Orangenschalennote (äth. Öle). Die Textur war leicht schmelzig, mit buttriger an Vanille erinnernde Süße (WH83/100).

Italien rosé

Der MezzoGiorno Frappato Rosato war 2014 ein frisch und fruchtig duftender Wein, der die Nase mit vollreifem Pfirsich, Aprikose und Süße verwöhnte. Am Gaumen jedoch erschien der Wein säuerlich mit tropischen Früchten, Grapefruit und Halbbitterorange mit Zitrone. Die Säure überdeckte leider viele versteckte Hintergrundaromen die man leicht erahnen konnte, daher wirkte der Wein eintönig (WH67/100).

Italien sonstiges:

Der Moscato d'Asti von Grimaldi lies 2014 an die Nase nur wenige Aromen heran: Etwas Süße, etwas tropischer Fruchtkomplex gepaart mit einer feinwürzigen Muskatnote mit Blutorange und Pfirsich-Aprikose. Am Gaumen folgte auf den weichen Antritt mit feinperliger Kohlensäure die feinwürzig-nussige Muskatnote mit Trockenfrüchten, vor Allem der Aprikose (WH81/100).

Deutschland rot:

Der einzige Wein, den ich je nach dem Etikett/Flaschendesign kaufte war der Affentaler Spätburgunder. Der duftete 2014 nach Süßkirsche und roten Fruchtaromen, hintergründig ließen sich ein paar Beeren feststellen und auch eine vanillige Süße, wie auch Anklänge von Würze waren vorhanden. Am Gaumen wirkte der Wein Dicht mit viel Frucht, eine alkoholische Note war vorhanden. Die mittlere Würze wurde etwas von der dominanten Vanillenote verdrengt, was die Harmonie störte. Ansonsten war der Wein schmelzig und zart mit einer Nuance Kakao (WH77/100). Der DIEM - Blauer Zweigelt war 2015 ein zart duftender Wein mit einer Weichselnote, die eine symbiotische Beziehung mit der daneben stehenden buttrigen Honigsüße einging. Am Gaumen wirkte der Wein ebenso weich, elegant, cremig und zeigte abermals die tolle Kirschnote sehr deutlich. Neben der leichten Süße zeigte der elegante Wein einen geschmeidigen Kräuterhauch im Abgang (WH85/100). Der rotfruchtig-beerige Dr. Hinkel Cabernet Sauvignon trocken Holzfass vom Framersheimer Zechberg war duftete 2014 auch nach Kräutern und einem Anklang von Zigarrenkiste, doch die roten/schwarzen Johannisbeeren und Brombeeren behielten stets die Oberhand. Der Antritt war sehr weich und leichtgewichtig, denn anfangs dominierten wieder die Beeren und rote Früchte. hintergründig erahnte man die ausgewogene Säure und im Abgang kam ein leichter trockener Würzefilm auf der Zunge, der sich von der Intensität her mit schwarzem Tee vergleichen ließ (WH85/100). Beim Hirschof Saint Laurent Trocken, probiert 2014, hat man in der Nase Kirschtöne, Kräuter und ein paar Tannine. Am Gaumen Frucht und Kräuter, doch durch das mangelnde Volumen wird die markante Säure nicht abgefedert. Im Abgang noch eine kurze Würze (WH70/100). 2014 zum Bamberg Warm-Up einen Eibelstadter Kapellenberg Spätburgunder trocken von Max Markert. Der ist ein sehr süffiges Tröpfchen, dem man die 13% kaum anmerkt. In der Nase rotfruchtig, Johannisbeere und eine metallische Note. Am Gaumen fruchtig-beerig, mit sehr angenehmer Säurestruktur und ein wenig vanilliger Süße. Wo die herkommt? Keine Ahnung, denn einen Holzton sucht man vergebens. Danke liebe Kerstin und Matthias für dieses verspätete Weihnachtsgeschenk! (WH86/100). Der Stutz Dornfelder trocken hat 2013 zwar eine wilde sexy Farbe, die lila-dunkelrot schimmert und in der Nase Noten von buttriger Süße, grünen Pflanzen mit einer säuerlichen Note, doch ist das leichte Blubbern mit den frischen Tanninen, dem minimalen Quark etwas unvollkommen und unreif (WH70+/100). 2014 an der Mosel probierte ich den Blauen Spätburgunder von Schorn, der in der Nase üppig fruchtig duftete, neben würzigen Aromen waren auch süßere Aromen mit dabei, so zum Beispiel der Johannisbeerlikör. Ebenso war etwas Rumtopf zu erkennen. Am Gaumen war der Wein leicht und in dieser Leichtigkeit selbst ausgeglichen, der Übergang von den Beeren zu der Würze war toll, während sich die schwarze Johannisbeere stets präsent zeigte (WH73/100). Die 2015 verkostete VinoCada Cuvée Dopica zeigte in der Nase ein ausgewogenes Verhältnis aus Frucht, Würze und Barriqueton. Der leichte edelholzartige Barriqueton kam etwas mineralisch daher, während die Frucht mit Beeren, Datteln und Pflaume in die süße Richtung ging. Ebenso zeigten sich ein paar Kirschen. Am Gaumen war der Antritt sehr weich. Während der komplexe Wein am Gaumen an Kraft gewann zeigten sich die Säure, die beerige Frucht und die leichte und zarte Dattelsüße. Die elegante, langanhaltende Edelholzwürze gewann langsam an Kraft, während die roten Früchte langsam an Intensität verloren. Der vielschichte und anfangs wilde Wein wurde zum langen Abgang hin trockener und ruhiger, bis er sich langsam und genussvoll verabschiedete (WH89/100).

Deutschland weiss:

Der aus Bamberg 2014 exportierte Bamberger Stiftsgarten Silvaner kabinett trocken vom Michaelsberg vom Weingut Bauerschmitt ist der einzige mir bekannte direkt in Bamberg kultivierte Wein. In die Nase strömt eine Pfirsichbombe, Banene, ein gewaltiger Fruchtcocktail - am Gaumen bleibt nach der kurzen Frucht leider nur die sehr dominante Säure. Vom reinen Genuss sind für diesen Kabinett nur (WH75/100) drin. An der Mosel 2014 probierte ich die Kerner Spätlese von Beth Bauer. Diese zeigte Aromen von Apfelringen und exotischer Frucht in der Nase, während der Wein am Gaumen nach Apfelsaft, Birne schmeckte und diesem schmeichelte. Der Abgang war fruchtig mit wenig Säure (WH80/100). 2014 gab es den Bioterra Weissburgunder. Dieser duftete sehr elegant fruchtig, vor allem tropische Früchte wie die Grapefruit machten sich bemerkbar. Außerdem war ein zitrustöniges Pfirsicharoma vorhanden. Eine aromatische, druckvolle Süße verband sich mit einem leichten Bananenton. Am Gaumen wurde dieser fortgesetzt, dominanter hingegen waren die zahlreichen Fruchtaromen mit Grapefruit, Zitruston, welche in die Säure übergingen. Eine leicht bittere Note stach vor dem kurzen Abgang hervor, ebenso ein minimaler Schmelz (WH79/100). 2015 probierte ich den Buchenländerhof Riesling trocken Norheimer Kirschheck Spätlese blind und war über die sehr fruchtige Note mit Zitruston und Säure, als auch tropischen Früchten (Mango) erfreut, die sich mit Apfelduft und einer süßen Note ergänzten. Am Gaumen war der Wein kräftig moussierend mit üppiger Frucht, Zitronengeschmack und saurem Apfel, etwas Mango und leichter Süße. Das Fruchtaroma war dominant, jedoch in dem leichten Wein nicht sehr ausgeprägt. Der Wein war spritzig und zeigte auch ein metallisch-mineralisches Aroma (WH82/100). An der Mosel 2014 probierte ich von Dieter Rink-Weißgerber den Enkircher Riesling lieblich, der süß und fruchtig duftete, jedoch außer Zitrusnoten und einer bananigen Süße nur ein wirres Durcheinander an Aromen bot. Am Gaumen folgte die dichte Textur, der Fruchtkomplex war nicht so schmackhaft wie erwartet, denn wieder war außer den Zitrusnoten wenig Ausgewogenheit und sehr viel Süße vorhanden (WH64/100). An der Mosel 2014 habe ich vom Weingut Erben Karl Dillinger die Alte Badstube am Doctorberg Riesling Auslese probiert, die säuerlich nach grünem Apfel duftete und tropische Fruchtnoten, als auch einen Zitruseinfluss zeigte. Der leicht moussierende Wein mit buttrigem Schmelz war am Gaumen füllend und intensiv mit grünem Apfel, einem Anklang tropischer Früchte mit überwiegend süßen Früchten von Bananen und Äpfeln. Der Wein hatte viel Frucht, wenig Honigsüße und mit der dezenten mineralischen Note war er sehr ausgewogen (WH87/100). In der Weinstube vom Weingut Erben Karl Dillinger probierte ich den Bernkasteler Badstube Kabinett trocken, der fruchtig duftete, wobei der Apfelduft herausstach. Am Gaumen wirkte der Wein moussierend, leicht bitter mit tropischen Früchten in Hülle und Fülle und außerdem ausgeglichen mit deutlicher Säure (WH81/100). Der Forstreiter Weißer Zweigelt roch 2014 im Grill'n'Chill nach Grapefruit und Pfirsich. In dem Fruchtcocktail am Gaumen schmeckt man grünen Apfel heraus. Ein leichtes Mousseux begleitet den süffigen Wein, der eigentlich kein guter Begleiter zum 340g Jalapeno Burger war, wie gesagt, eigentlich (WH82/100)! Die Fritz Haag Braunerberger Juffer Sonnenuhr Riesling Auslese war 2016 ein nach frischer Honigmelone duftender Wein, das Aroma war verhalten im Vergleich zum lange gereiften 1994er, die Honignote war indes nicht mit Bienenwachs verbunden. Der Fruchtgeschmack war dafür präsenter, auch die Säure war stärker ausgeprägt. Der langanhaltende Geschmack erinnerte an Obsalat, der mit Honig angemacht war, der Schmelz war deutlich ausgeprägt. Die starke Fruchtnote verblasste nur langsam, dennoch war der Wein sehr süffig (WH89+/100). 2014 auf der Bamberger Altenburg (Restaurant) gab es einen Fürstlich Castell'sches Domänenamt Silvaner trocken. Der duftete blumig und nach Apfel, am Gaumen zeigte sich die tropische Säure, Grapefruit, Mango und leichtes Mousseux (WH82/100). 2014 im Bamberger Koi gab es einen Kallfelz Riesling trocken 2012 - chokdee! - Der hatte in der Nase Apfel-Zitrusnoten und leicht florale Anklänge. Am Gaumen sehr stärkehaltiger Boskop-Apfel, Grapefruit, leicht Thymian und Litschi (WH82+/100). Kloster Eberbach Riesling trocken mit Pfirsichduft, tropischen Früchten und Bananensüße in der Nase erzeugte 2014 ein üppiges Gefühl im Mund, Grapefruit und gut integrierte Säure sind mit dabei. Langsam verblasst der Geschmack dann im Mund. Ein Top Preis/Genussverhältnis, noch besser, da es ein Geschenk von M. & M. war, vielen Dank! (WH86/100). 2015 probierte ich den Louis Klein Riesling Kabinett Trabener Würzgarten, der in der Nase nebst der Mineralik tropische und süße fruchtige Noten zeigte, so konnte man Apfel, süße Birne, süße Aprikose, Pfirsich und Mango finden. Das Aroma war dicht, aromatisch und intensiv. Am Gaumen fiel anfangs das Mousseux auf, das dem Wein eine spritzigere Note verlieh. Der Wein zeigte am Gaumen fruchtsüße Noten mit dezenter Mineralik. Die Hauptkomponenten waren Apfel, Birne und Pfirsich mit einer leichten Honigsüße. Ein fülliger, leichter, leicht cremiger und fruchtiger Spaßwein, der am Ende noch stärker werdende Würze zeigte (WH84/100). An der Mosel 2014 verkostete ich die Riesling Spätlese Lösnicher Försterlay vom Weingut Peifer, die in der Nase Pfirsich-, Apfel- und Beerenaromen zeigte. Am Gaumen fiel die moussierende, apfeltönige Trockenheit auf, am Ende zeigten sich Honigsüße und Frucht, der süß-saure Abgang wirkte harmonisch (WH84/100). 2014 gab es auch den Riesling & Chardonnay Cuvee von H. Astor Peter Mertes, bei dem man in der Nase durch die leichte Süße und Weichheit den Chardonnay und durch die leichte tropische Frucht jeweils den Chardonnay bzw. Riesling erahnen konnte. Am Gaumen kam erst kräftig der Chardonnay, , süß und weich, dann kräftig der Riesling mit Säure, leichter Frucht und stärker speziell die Grapefruit (WH70/100). Der Chardonnay von Pfannebecker duftete 2013 fruchtig und nach hellen tropischen Früchten (Grapefruit, Maracuja) und schmeckte nach Ananas, war leicht moussierend und mild mit leichtem Schmelz (WH85/100). Beim etwa doppelt so teuren Pfeddersheimer Chardonnay aus dem gleichen Hause merkte man im Kontrast die verschlossenere Nase und außerdem kam ein Gewürzduft mit dazu. Am Gaumen merkte man die sehr feine Struktur, die milde und gute Frucht, feine Süße und minimales Mousseux mit einem zarten Schmelz (WH91+/100) und Potenzial für weitere Jahre. Der Pfannebecker Riesling 1511 war 2013 leicht moussierend und duftete nach Zitrus, Apfel und Grapefruit. Am Gaumen sind tropische Früchte bis hin zur Kirsche zu erkennen, der Wein ist eine Spur zu bitter im Abgang (WH79/100). 2015 verkostete ich mit dem Reuter-Dusemund Berkastler-Kueser Kardinalsberg Riesling Kabinett einen Kabinettwein auf Spitzenniveau. Der Wein bestach in der Nase mit seiner Schiefernote, dem perfekten Verhältnis aus Zitrus- und Apfelaromen zusammen mit einer tropischen Note, welche das Aroma abrundete. Ebenso offenbarte sich nebst Süße weißer Pfeffer. Am Gaumen war der Wein leicht moussierend mit Zitrus- und Apfeltouch, wobei anfangs wenig Apfelgeschmack vorhanden war, denn da dominierte die Honignote. Das Mousseux mit dem Schieferstein setzte obgleich die Konsistenz cremig und weich war einen Kontrapunkt zur Süße mit dem saftigen Pfirsich, während der Gaumen mit Aprikosengeschmack ausgekleidet war (WH89/100). Weingut Runkel Weisser Burgunder durfte ich 2015 verkosten. Der Wein zeigte in der Nase reichlich Zitrusfrüchte mit Zitrone und Orangenöl, auch Apfel und überreife Birne mit der betörenden Süße waren zu erkennen, auch etwas Marzipan zeigte sich. Am Gaumen wirkte der Wein weich, fast cremig mit Apfel, Birne, Zitruston, Quitte und zeigte nach dem Fruchtantritt eine trockener werdende Würze mit Erdnuss. Auch die Säure unterstützte die Aromen gut (WH85/100). Der Riesling Anno 1811 Westhofen von Seehof riecht 2013 nach tropischen Früchten und auch salzig. Er ist zu moussierend, die Kohlensäure ist grobperlig wie im Mineralwasser. Dadurch kommt aber die sonst zu intensive Süße nicht durch. Ebenso ist fruchtig und leicht mineralisch und bitter Anfang mit zu niedrigen(WH72/100) bewertet baut der Wein, wenn die starke Kohlensäure rausgeblubbert ist noch auf bis zu (WH80/100) aus! 2015 habe ich den Spier Enkircher Steffensberg Riesling Selection probiert. Der Wein zeigte sich in der Nase sofort mineralisch, er duftete aromatisch ging nebst Apfel und Birne ins tropische. Ebenso zeugte er präzise Säurestruktur. Der Wein wirkte zugleich voll und frisch. Am Gaumen fiel als erstes ein zartes Mousseux auf, dann folgte tropische Frucht, die sich parallel mit einer schönen Mineralik am Gaumen ausbreitete. Auch waren die heimischen Äpfel und Birnen erkennbar, ein leichter Schmelz setzte einen Kontrapunkt zu der Säure, die an pinke Grapefruit erinnerte. Im Abgang zeigte sich nach einer leichten Haselnussnote Schieferboden pur (WH88/100). Bei der kleinen Riesling Probe 2013 schmeckte der Stutz Riesling trocken nach tropischen Früchten und markant nach Ananas und besaß für einen trockenen Riesling wenig Säure. In der Nase zeigten sich Ananas und Nektarine, als auch eine leichte Mineralik (WH81+/100). Auch 2016 waren die tropischen Früchte, die Ananas und Nektarine noch präsent. Der Wein präsentierte sich in der Nase zudem harmonisch. Das Mousseux auch noch nicht aus der Flasche verschwunden. Etwas überreifer Apfel präsentierte sich. Am Gaumen war ein harmonisches Fruchtbouquet mit Birne, Apfel, Ananas, Nektarine und Zitrusnote vorhanden. Die mineralische Note war zart und leicht. Ein animierender, tropischer und süßlich fruchtiger Wein (WH82/100). Die Enkircher Zepperwingert Riesling Auslese von Weirich Weine durfte ich 2014 an der Mosel verkosten. Die Nase zeigte unglaublich fruchtige Komplexität, der Wein duftete stark. Die Süße war verwoben mit einem aromatisch-süßen Apfelton, Honigmelone, etwas Birne und Kompott. Die Honignote rundete das Gesamtbild ab. Am Gaumen war der Wein dicht und mundausfüllend mit seinen unzähligen süßen Fruchtaromen. Sehr interessant war hierbei, dass die tropische Fruchtnote zu jedem Zeitpunkt der Verkostung knapp die Oberhand gegen die Säure behielt, die sich so sehr vornehm indirekt in ihrer Intensität erahnen ließ. Der längere Abgang zeigte dies nochmals, denn als letztes verblieb die tropische Fruchtnote auf der Zunge. Ein lockerer, harmonischer, dennoch interessanter und komplexer Wein mit reichlich Aromen von hellen Früchten (WH93/100). Das Edition Gourmet 2012 Cuvée Blanc de Noirs von den Württembergischen Weingärtnern eG gibt es in vielen Supermärkten für (Stand 2013) etwa 5€. in der Nase Pfirsich mit spritziger Note, am Gaumen Frucht mit leicht nerviger, vermutlich zugespritzter Kohlensäure und stählerner Note. (WH69/100) für diesen leichten Sommerwein. Eulen nach Athen tragen? - Aber ja, denn den Edition Winzerkeller Sommerach Kerner Kabinett haben Matthias und Kerstin gekauft - vielen Dank - und aus Coburg nach Augsburg getragen. Von dort habe ich ihn wieder nach Bamberg mitgenommen. Der Wein zeigt einen Zitrus-Apfelduft und am Gaumen üppig tropische Früchte, ein wenig Lagerung dürfte hier nicht schaden (WH86+/100).

Deutschland rosé

Den Staatlichen Hofkeller Würzburg Rotling habe ich 2016 zum viertel Mal probiert. Der Wein zeigte sofort eine beerenartige Süße mit Walderdbeeren und Himbeeren in der Nase. Ebenso zeigte sich eine süße Birnennote, Aprikose und eine saftige Pfirsichnote. Die Säure blieb stets im Hintergrund und beeinflusste den süffigen, anregenden Duft nicht. Der leicht moussierende Wein zeigte eine üppige Himbeer-Erdbeermarmelade mit Quark am Gaumen. Ein Hauch Zitrusaroma kam hinzu. Ein Wein für alle, im Garten, vor dem Weggehen, beim Filmabend, für Einsteiger und Spaßtrinker. Achtung: Sehr süffig (WH81/100)! Den VinoCada Pinot Noir Weißherbst Herrnsheimer Schloss trocken habe ich 2015 probiert. Der Wein duftete fein, fruchtig und filigran nach Walderdbeeren und leichter nach Himbeeren und wirkte dabei angenehm trocken mit leichter trockener Orangenschale. Am Gaumen war der Wein leicht moussierend und hatte einen fülligen und fruchtigen Antritt mit Walderdbeere, einer Spur von Himbeere und ein wenig Orangenöl. Auch zeigte sich der Pinot Noir durch eine leichte Würze, welche sehr entfernt und dezent an Gewürzkuchen erinnerte. Durch die andauernde Fruchtigkeit des komplexen Weines zeigte dieser für einen trockenen Weißherbst einen sehr langen Abgang. Der Wein war zugleich füllig und frisch (WH84/100). 

Österreich rot:

Der Schloss Fels Blauer Zweigelt war 2014 ein nach roten Früchten duftender Wein, insbesondere Johannisbeere, Kirsche und eine Waldkräuter-Tanninnote fielen auf. Am Gaumen waren viele Tannine mit Würze vorhanden, dazu ein lascher Fruchtbrei mit Kräutern und einer bitteren Note, hintergründig war auch etwas Kirsche und Beere zu finden (WH60/100).

Österreich weiss:

Der Goldenits Welschriesling Select war 2016 ein ungemein fruchtig duftender Wein mit süßen Aromen, darunter einer Frühlingsblumenwiese. Die mittelkräftige Würze und die Säure rundeten das Aroma ab. Der Wein war moussierend und schmeckte nach, Apfel, Birne, tropischen Früchten und Blüten. Auch zeigte sich eine orangentönige Säurenote. Der Wein war frisch-fruchtig, wirkte jedoch durch die Würze auch harmonisch und voll. Im Abgang dominierten wieder die frischen Säurenoten, ein bisschen Ablenkung schaffte die Honignote (WH83/100). Der Ott Fass 4 war 2017 sehr mineralisch duftender und spritziger Wein, dazu gesellte sich ein fruchtiger Zitrusnotenduft, der sowohl an Orange als auch Zitrone erinnerte. Aus der anheftender Kräuternote stach besonders der Thymianduft hervor. Der Antritt war weich und harmonisch, die Spritzigkeit war von Anfang an da, das Aroma entfaltete sich langsam. Die saftige Fruchtnote baute sich mit Apfel- und Birnengeschmack auf, die Mineralik wurde immer stärker, während sich eine am Ende eine süße, brotige Note zusammen mit dem Pfefferl im langen Abgang zeigte (WH87/100). Ott Der Ott war 2017 ein gemächlich duftender Wein mit süßlichem Orangenschalenduft, etwas Zimt und Nelke ließen den Wein warm und gemütlich wirken. Ein mildes Haselnuss/Macadamiaaroma, das leicht, zart und süßlich wirkte kam dazu. Auch die gelbe Fruchtnote wirkte sehr gut integriert, nichtsdestotrotz entstand eine interessante Spannung zwischen den Gerüchen. Der Antritt war weich und leicht, es folgten gelbe Fruchtaromen und eine mittelkräftige Mineralik. Apfel, Banane und die Zitrusnote stachen nebst dem leichten Blütenaroma hervor. Im Abgang zeigten sich getrocknete Apfelringe. Ein erwachsen gewordener, nicht mehr so saftiger, dafür fülligerer, reiferer grüner Veltliner, wobei der Abgang mit dem Pfefferl etwas leichter kürzer ausfiel (WH90/100). Der Ott Feuersbrunner Spiegel 1 ÖWT war 2017 ein sehr intensiv duftender Wein mit dunklen Fruchtaromen, die Trockenpflaume wurde zusammen mit einem honigsüßen Blütenaroma deutlich. Der komplexe Duft war unglaublich betörend. Das grüne Pfefferl war verbunden mit einer leichten Würze. Die mineralische Note war dezent. Der Antritt des Weines ließ die Fülle des Weines mit frischen roten Trauben und Beeren spürbar werden. Blütennoten und eine mittelkräftige Mineralik schlossen sich an. Der Abgang schien nicht mehr aufzuhören und dauerte sehr lange an (WH95+/100). Der österreichische Tscheppe Chardonnay Römerstein war 2014 ein vollfruchtig, aromatisch, druckvoll nach Pfirsich duftender Wein mit feiner Süße, Geruch von saftiger Birne und einer leichten Apfel- und Zitrusnote. Am Gaumen zeigte der Wein eine trockene ins tropische gehende Fruchtnote mit etwas Bitterkeit, einen Beeretouch (weisse Johannisbeere) und eine leichte quarzige Mineralik (76/100).

Schweiz:

Der Fendant du Valais Les Fils Maye SA war 2014 ein intensiv aromatischer, fruchtiger schweizer Wein mit Pfirsichduft, floraler Note und Banane. Am Gaumen war der Wein rund, harmonisch, cremig und erinnerte an Fruchtbowle. Süße Früchte, wenig Säure, keine Bitterkeit, Pfirsich-, Aprikosen-, Bananen- und tropische Fruchtaromen zeichneten den intesiven, verspielten Wein mit reichlich Fruchtsüße aus (WH83/100).

Sonstiger Wein:

Der Brazin Lodi (B)Old Wine Zin duftete kräftig und würzig, ohne brachial zu wirken. Neben Beerenaromen zeigten sich auch Röstaromen. Schon mit dem ersten kleinen Antrittsschluck zeigte sich eine gigantische Aromenflut mit dunklen Früchten - inbesondere Pflaume, rote und schwarze Johannisbeere waren präsent - und süßer, sowie cremig-schokoladiger Note und zum Schluss Würze, die sich ausbreitete, etwas auf der Zunge prickelte und mit feinem schwarzem Pfeffer langsam ausklang (WH89+/100). Bree Merlot - Außer der modernen Flasche nichts gewesen. In der Nase 2014 nur leicht fruchtig mit essigsaurer Note, die Trockenheit in der Nase erzeugt. Am Gaumen wirklich fast nichts - mit gutem Willen etwas Frucht, ohne Abgang! (WH40/100). Der Patricius Tokaj Furmint erinnerte mich 2017 in der Nase an gereiften Riesling mit Apfelnoten, Obst und einer schönen Mineralik. Am Gaumen wirkte der Wein füllig mit leichtem Mangoaroma, Apfel- und Birnennoten. Der Wein wurde zunehmend trockener und zeigte im Abgang Würze und ein Sauerteigbrotaroma. Der Wein wirkte trotz der verschiendenen Aromen nicht komplex. (WH76/100). Der Vinha da Malhada Tinto von der Quinta do Montalto aus Portugal war 2014 ein nach Brombeeren, Pflaume und Kirsche duftender Wein, der eine Kräuter-erdige Würze zeigte. Am Gaumen wirkte der Wein sanft, weich und aromatisch mit viel Frucht wie zum Beispiel Brombeere oder Kirsche, dazu etwas schwarze Johannisbeere. Die wenigen Tannine hinterließen einen hauchdünnen Film auf der Zunge, der sich als Kräuterwürzeschleier entpuppte. Die starke rote Frucht im Vordergrund mit etwas Süße im Hintergrund wirkte fast marmeladig (WH86/100).

Schaumwein:

Nicht gerade außergewöhnlich war der 2014 verkostete Söhnlein Brilliant. In der Nase gab es eine fruchtige, aufdringliche Süße, die sich am Gaumen fortsetzte. Dahinter versteckten sich unidentifizierbare Fruchtnoten (WH63/100).