2014

Frankreich rot:

2016 war der Chateau Tourens Minervois aus der halben ein rotfruchtig nach Beeren, Kirsche und Pflaume duftender Wein mit Kräutern und einer hintergründigen Lakritznote, die in eine edelholzartige Würze überging. Die Säure zeigte sich über die Beeren. Am Gaumen wurde die Cassisnote deutlicher. Ebenso zeigte sich eine mediterrane Salatkräuternote. Die zarte Erdnussnote folgte der Frucht und war verbunden mit einer leichten Edelbitterschokolade. Auch das Zedernholz tauchte wieder auf. Ein Wein für viele Gelegenheiten (WH85/100). Der Domaine Bassac Cabernet Sauvignon Cotes de Thongues war 2016 ein süßlich duftender Wein mit Noten mit roter Beerenmarmelade und leichtem Biscuit. Auch war die grüne Paprika erkennbar, der eine leichte Zigarrenkistenwürze folgte. Nach einiger Belüftung zeigte sich auch eine leichte florale Note und etwas Eisenoxid. Am Gaumen wirkte der Wein säurebetont mit Cassis und zeigte eine metallische Jugend, wurde im Glas aber zunehmend milder. Der Abgang wurde trockener mit Säure (WH76+/100). Montmija La Chapelle Merlot war 2016 ein nach roten Früchten und Beeren duftender Wein mit intensiver Gewürznote. Die schwarzen Johannisbeeren waren dominant, die Säure der Beeren fehlte hingegen. Etwas weniger stark ausgeprägt war die Brombeernote. Die Würze war eine harmonische Komposition aus Leder-,Kräuter-,Minz-, und floralen Tönen. Der Antritt war leicht, das Aroma mittelkräftig. Dem Schwall an roten Früchten folgte ein leichter Belag auf der Zunge, was auf ein paar harmonische Tannine schließen lies. Bei genauerer Betrachtung fielen indes auch ein paar grüne, sperrige Tannine auf. Die roten Früchte wurden durch ein paar Kräuternoten ergänzt, wobei die Minze wieder erkennbar wurde. Der Abgang war kurz, mit jedem weiteren Schluck rückte die Süße der Früchte in den Vordergrund, während die Säure sich stets im Hintergrund aufhielt. Ein dezenter und zurückhaltender Rotwein, der mit seinen Stärken nicht prahlte (WH72/100). Der M. Chapoutier Bellerouche Cotes-du-Rhone war 2016 in der Nase samtig, weich und mild. Die rotfruchtige Komponente wurde durch Waldkräuter mit vor allem Thymian ergänzt. Auf der einen Seite stand die Süße der Erdbeere, auf der anderen Seite die herberen Beerennoten. Der Antritt war leicht und weich, ein paar Kräuter zeigten sich nebst Mineralik schon am Anfang. Anfangs zeigten sich Pflaumenmuß und schwarze Beeren, der Geschmack war kräftig, die Tannine jedoch waren weich. Der Abgang war hingegen leicht und trocken (WH81/100). Der Nectar des Bertrands war 2017 ein kräftig duftender Wein mit konzentriertem Fruchtaroma, während sich gleichzeitig ein ledrid-würziges Aroma zeigte. Die schwarze Johannisbeere stach stark hervor, ein stabiles Tanningerüst schien vorhanden zu sein. Der Antritt war kräftig, danach zeigt der Wein jedoch auch eine elegante Seite. Der Beerengeschmack war kräftig, wieder war die schwarze Johannisbeere deutlich vorhanden. Das Tanningerüst schien schon recht gut integriert. Ein leichtes Prickeln auf der Zunge verband sich mit einer leicht lederartigen Holzfasswürze. Der Wein ist aktuell sehr süffig und wird sich entwickeln, er kann sich jedoch auch in nächster Zeit wieder verschließen (WH91+/100).

Frankreich weiss:

Der Domaine Begude Étoile Chardonnay war 2018 ein frisch und fruchtig duftender Wein, der die Fasslagerung erst zunehmen mit dem verreichen zeigte. Die Fruchtnoten waren dominant, der Bananenduft war verbunden mit einer Cremigkeit. Pfirsich und Aprikose waren auch präsent, wobei sich die Würze langsam in den Vordergrund drängte und auch das Fruchtaroma zu einem Tropencocktail verschwamm. Beim ersten Schluck sollte man sich langsam rantasten, denn sonst wird von der Fülle der Aromen der Gaumen überfordert. Der Chardonnay war nicht fett, der Schmelz nur dezent vorhanden. Die Röstaromen des Fasses waren dezent, die Frucht mit Banane, Pfirsich und Hönig wirkte fast likörartig, denn es zeigten sich auch Trockenfrüchte. Eine angenehme Säure mit Zitrusnote erinnerte an Zitrone und Orange. Eine leichte Haselnussnote und etwa Karamell wirkten ergänzend, klangen im Abgang aber sehr schnell ab (WH88/100). 2016 war der Emile Durand Bourgogne Chardonnay ein nach Aprikosen, Pfirsichen und Zitrusfrüchten duftender Wein mit gerösteten Erdnüssen. Der Wein duftete angenehm einfach und zeigte dabei seine Fruchtsüße. Dem säuerlichen Antritt folgte ein noch nicht ganz reifer Pfirsich. Die zitrusfrische Säure setzte sich gegenüber allen Fruchtaromen durch, ein mineralischer Touch ergänzte die Komposition. Der Wein wirkte kühl, doch im Abgang baute sich wieder eine druckvolle Chardonnaynote auf (WH67/100). Der Fonfile Chardonnay bestach 2017 mit einem fruchtigen und weichen Duft mit Quitte, Mango Blütennoten und Gewürzen. Die Säure am Anfang erinnerte an eine alte Apfelsorte. Nachdem diese abgeklungen war, wurde der Wein cremig und buttrig-weich. Die Walnusswürze im Abgang überraschte sehr (WH76/100). 2015 habe ich den Francois Lurton fumées blanches Sauvignon Blanc probiert. In der Nase zeigte sich ein delikates, fruchtiges und intensives Aroma mit Holunderblüten, Stachelbeere und hintergründiger Birne und Paprika. Ebenso wurde es süß mit Agavendicksaft und durch die Paprika ganz zart rauchig. Der Antritt war schmelzig und brachte Kraft mit. Der Wein wirkte verspielt und hatte anfangs ordentlich frische Früchte (Birne, Apfel, Stachelbeeren), eine tropische Fruchtsüße und zeigte auch Säure. Anschließend zeigte sich auch etwas Grapefruit. Mit jedem weiteren Schluck zeigte sich mehr und mehr eine verschwommene, kalkige mineralische Note (WH79/100). Der Guy Boyer No. 1 Chardonnay war 2017 ein fruchtig duftender Wein mit einem süßlichen Fruchtaroma, das an Dosenpfirsich, Apfel, Birne und süße Litschi erinnerte. Der Geschmack fiel süßlich aus, jedoch nicht so stark wie im Aroma. Frischer Pfirsich und Apfel machten sich bemerkbar. Die Säure war passend, jedoch für einen Chardonnay stark ausgeprägt, weshalb die Buttrigkeit nur mittelmäßig ausgeprägt war. Ein einfacher easy-drinking Wein mit hohem Spaß- und Alkoholgehalt (WH82/100). Der Louis Jadot Bourgogne Chardonnay les petites pierres war 2017 ein stark duftender Wein mit Blüten, auch die Säure war bemerkbar und der Wein wirkte weich, leicht und beschwingt. Der Antritt war ebenso leicht mit Blüten, hellen Obstnoten und präsenter Säure. Die leichten feinen Fruchtnoten wurden doch den leicht bitteren Grapefruit-Abgang abgelöst (WH84+/100). 2017 war der Louis Jadod Chablis ein spritzig duftender Wein mit Zitrustönen, Röst- und Nussaromen. Der Antritt war von ebenso spritzigen Aromen (Zitronen, Limetten) geprägt. Anschließend zeigte sich eine kalkige und trockene mineralische Note. Leichte Orangen- und Gewürznoten wurden im Anschluss deutlich. Gelbe Früchte, Apfel, Pfirsich und Erdnuss machten den Hauptgeschmack aus. Der Wein war ein facettenreicher und wilder Vertreter, der so zaghaften Gattung "Chardonnay" (WH86-87/100). Der Pierre Bapiste Chardonnay Oaked Reserve war 2017 ein nach geriebener Zitrusfruchtschale, saftiger Birne und tropischen Früchten duftender Wein mit leichten Röstaromen und einer zarten Butternote. Der Antritt mit weißen und gelben Früchten wurde begleitet von Karamellaromen. Im weiteren Verlauf kam ein Röstnussgeschmack dazu, welcher mit der zarten Buttrigkeit verbunden war (WH85/100).

Frankreich rosé:

Le Saint Auriol Reserve habe ich 2017 probiert. Er duftete frisch-fruchtig, mild und zeigte einige Zitrusnuancen, Pamplemuse und eine elegante Süße, die an Fragolino-Likör erinnerte. Der nicht moussierende Wein. Der Antritt zeigte Grapefruit und der Wein fürte ein hin zu einer überbordenden Süße. Indes zeigten sich in Watte verpackte, zarte Fruchtaromen. Erst zum Abgang hin zeigten sich deutlichere, tropische Fruchtaromen (WH85/100). Den Maison Vialade Chenanson habe ich 2015 probiert und war von dem leckeren Erdbeeraroma mit ein paar Himbeeren, geriebener Zitronenschale und Wassermelone beeindruckt. Der Wein wirkte süß, fruchtig, saftig und leicht kühlend in der Nase. Am Gaumen zeigten sich wieder die Erdbeeren, dieses mal jedoch kräftiger, ebenso war wieder die Melone da. Der Wein wirkte zugleich voll und elegant, als auch fruchtig mit einem erfrischenden Effekt, wodurch sich indirekt auf ein Mentholaroma schließen lies (WH85/100). Den Paul Mas Rosé de Syrah habe ich 2015 probiert und war überrascht, dass es sich hierbei nicht nur um eine Fruchtbombe handelte, sondern dass die Cremigkeit des Weines schon in der Nase zu erahnen war. Die Himbeeren dominierten und auch Walderdbeeren gaben ihr volles Aroma ab. Eine zitrusartige Säure war vorhanden, der Wein wirkte unglaublich weich. Der Antritt war elegant, der Wein war unglaublich buttrig-schmelzig. Die Himbeeren und Walderdbeeren zeichneten erneut hauptsächlich den Fruchtkomplex aus, minimal noch die Grapefruit mit Säure, wobei die typische Bitterkeit ausblieb. Die Frische wurde von einer ganz leichten Kohlensäure verstärkt. Der Wein wirkte minimal parfümiert und hatte eine leichte Alkoholnote (WH82/100). Der Plaimont Le Tapie rosé war 2017 ein fruchtig und mittelkräftig duftender Wein mit süßlich duftendem Waldbeeraroma und buttriger Note. Ein Hauch von Grapefruit machte das Aroma lebendig. Auch im Geschmack waren die Beeren vorhanden, wirkten aber nicht mehr so süß. Der Wein wirkte lebendig, saftig und verspielt mit einigen Zitrusnoten. Auch ein Hauch Buttergeschmack war vorhanden (WH wird nachgetragen, sobald das Verkostungsbuch wieder auftaucht  /100). Puech-Haut Prestige rosé war 2016 ein leicht, weich und fruchtig auftretender Wein in der Nase. Die breit gefächerte tropische Fruchtpalette wurde durch Orangenölduft ergänzt. Dies zeigte sich auch am Gaumen, wobei die Zitrusnote mit präsenter Säure stärker gewichtet war. Der Gewöhnungseffekt sorgte jedoch dafür, dass nach und nach auch die Süße tropische Früchte und die leichte Öligkeit einer sehr reifen Banane wahrgenommen werden konnte. Auch tauchten im durchwegs fruchtigen Abgang noch eine minimale Würze auf und ein leichter buttriger Schmelz auf (WH88/100).

Italien rot:

Der Conte di Campiano Nero d'Avola war 2017 ein nach reifen Kirschen, Pflaumen und Brombeeren duftender Wein mit einem eleganten Antritt, der harmonisch und fruchtig war. Eine leichte Süße umgarnte das schon gut integrierte Tannin. Es zeigten sich auch wieder reife Früchte, wobei die Kirsche nicht mehr erkennbar war. Der harmonische und süßliche Ton des Weines setzte sich auch am Gaumen fort, die leichte und feine Würze war sehr dezent (WH89+/100). Der Falesco Vitiano war 2018 ein kräftig und recht komplex duftender Wein, der ein breites, fruchtiges und würziges Aromenspektrum mit etwas graphitartiger Mineralik in der Nase darbot. Vanillin und schwarze Johannisbeere waren neben der Brombeermarmeladennote zu erkennen, während auch eine leichte Gerbstoffnote mit Kräutern mit Minze vorhanden war. Der Geschmack war recht identisch, wobei die Brombeere hier trockener wirkte und allgemein eine rechte Fruchtlosigkeit herrschte, beziehungsweise waren diese einfach zu schwach um sich im mittelkräftigen Wein durchzusetzen (WH69/100). Der I Muri Primitivo war 2016 in der Nase trotz der dichten und kräftigen Aromen in sich stimmig und unbeschwert. Die Aromen schienen in einen Wattebausch gepackt zu sein, so erschienen die Pflaumen und die Kirschen als Fruchtjoghurtduft, ohne die sortentypische Würze zu verdecken. Der Antritt war weich und angenehm und erinnerte von der Aromenstärke und -fruchtigkeit an einen unfiltrierten Traubensaft. Der Wein zeigte eine tolle Frucht und eine mittelkräftige Würze, die jedoch perfekt integriert war. Ein typischer Primitivo, dessen Fokus ganz klar auf kräftige Harmonie gerichtet ist (WH84/100). Der Lenotti Rosso Passo war 2017 ein Waldbeerelixier, wobei die Himbeere dominant duftete und von Süßkirsche und etwas Würze ergänz wurde. Der tanninarme Antritt wurde durch einen Säurekontrapunkt ersetzt, was dem ansonsten sehr weichen Wein ein schönes Spiel verlieh. Das beerige Fruchtaroma und die leichte Süße verblassten. Im Abgang blieb eine an getrocknete Heidelbeeren erinnernde Würze übrig. Ein süffiges Tröpfchen (WH82/100). Der Santa Christina war 2016 ein süßlicher, rotfruchtig duftender Wein mit Beeren, Kirschen und einem einerseits erdigen, andererseits mineralischem Würzeduft. Der Antritt war weich und geschmeidig, der Wein zeigte sich süßlich, leicht und körperreich. Es zeigten sich schwarze Johannisbeeren, Kirsche, Süße, und würze mit erdigen und zarten Eichenoten. Die Säure zeigte sich nicht deutlich, belebte den Wein jedoch. Im Abgang verblasste die deutliche schwarze Johannisbeere langsam und etwas Karamell kam zum Vorschein (WH82/100).

Italien weiß:

Der Cà dei Frati Lugana war 2017 ein stark mineralisch und nach gelben Steinfrüchten duftender Wein. Eine leicht süßes Parfum schwebte sanft über dieser Note. Schon der Antritt war komplex, der mineralische Antritt mit einem Hauch Feuerstein zeigte sich erneut in Kombination mit einer leckeren Steinobstnote. Der Wein wirkte klassisch, da die Aromen elegant waren, der Geschmack harmonisch wirkte und er es nicht nötig hatte, eine große Fruchtbombe zu sein. Der Wein moussierte etwas. Eine leichte Bittersalznote schien der Mineralik anhängig zu sein. Der Wein zeigte einen für einen Lugana langen Abgang und machte Lust auf den nächsten Schluck (WH/100). Der Feudi di San Greorgio Falanghina war 2016 ein fruchtig duftender Wein mit süßer, reifer Banane, weissem Pfirisch und Zitruscharakter. Dieser sorgte dafür, dass man ihn trotz buttriger Weichheit vom Chardonnay unterscheiden konnte. Der Wein war leicht moussierend, die Zitrusnote samt Säure war sehr dominant, die Banane war jedoch mit sehr kurzer buttriger Schmelzigkeit zuerst da. Der weisse Pfirsich hatte mit der ebenso mit der Säure zu kämpfen. Der spritzige Wein wirkte leichtgewichtig und süffig (WH89+/100). Girlan 448 s.l.m. bianco IGT war 2015 in der Nase eine füllige Fruchtbombe mit tropischer Note, Grapefruit, Mango, Saftbirne, Halbbitterorange und stimmiger Säure. Auch hatte der weiche Wein ein leichtes Wildwiesenaroma. Am Gaumen war die tropische Note mehr komplex und es zeigte sich eine zitronige Säure. Nach dem verblassen der Säure und der starken Frucht zeigte sich ein buttriger und süßer Schmelz (WH89/100). Der Raetia Chardonnay vom Südtiroler Weinbauernverband war 2016 ein spritzig und zugleich schmelzig-feiner Wein. Im Aroma zeigte sich eine Zitrusnote,  eine buttrige Pfirsichnote und die Weichheit vom Chardonnay. Es zeigten sich auch tropische Früchte von Mango über Pfirsich bis zur Kiwi. Das Aroma war trotz der verschwommenen Buttrigkeit in Sachen Früchte präzise geschliffen. Der Antritt war weich mit etwas Säure und Frucht. Während sich die Fruchtnote von der Zungenspitze mit etwas Süße zum Gaumen hin ausbreitete, wo die Aromen deutlich wurden, zeigte sich auch etwas Schmelzigkeit. Tropische Früchte dominierten, dazu kamen noch Pfirsich, Apfel und Banane. Die Zitrusfrische begleitete noch den Abgang (WH82/100). Der Tasca Regaleali Bianco war 2016 ein nach Pfirisch, Pampelmuse, mittelreife Bananen, wenig Birne und Galiamelone. Neben der Frucht zeigte sich auch eine mineralische Note. Der Antritt war kräftig, mit Druck baute sich die frische, anfangs Süße Note auf, doch auch die Säure kam nicht zu kurz. Es waren Apfel, Birnen und Bananenoten präsent. Die Zitrusnote erinnerte an eine milde Grapefruit. Ein fruchtiger, harmonischer, trockener und angenehmer Wein mit weiß- und gelbfruchtigem Charakter. Auf der Zunge bildete sich ein leichter Schmelz, im Abgang blieb die mineralische Note und ein leichter Apfelgeschmack lange schmeckbar (WH78/100). Zenato Lugana San Benedetto war 2016 ein fruchtiger Wein mit Apfel-, süßem Birnen- und Limettenduft. Der Wein wirkte im Aroma eher trocken und zitrusfrisch. Der Apfel setzte sich am Gaumen fort, während die Birne an Kraft gewann. Die Aprikose legte sich wie ein Film an den Gaumen. Eine mediterrane und dezente Basilikum-Thymiannote verband sich mit der leichten Mineralik. Der Wein wirkte fruchtig und war wenig von Säure geprägt, ein wenig Zitronenschale gesellte sich dazu. Ein leichter und stiller, aber generöser Wein (WH88/100).

Italien rosé

Der Camasella Rose' del Salento war 2015 ein intensiver, frisch und fruchtiger Wein mit Johannisbeeren, Erdbeeren, Himbeeren und etwas Holunderblüte. Leider störte ein leichter, unangenehmer Säureton. Am Gaumen war der Wein ebenso frisch, die Säure war kräftiger, ein rotfruchtiger Geschmack mit mittelreifen Erdbeeren und Johannisbeeren ging mit etwas Orangenöl und einem leichten Schmelz in die zitrusartige Säure über, bevor der längere und trockener werdende Abgang noch einmal das Orangenöl und die Zitrusnote zeigte. Während der ganzen Weinevolution am Gaumen war konstant ein leichter und angenehmer Süßeton nebst allen Aromen erfassbar (WH75/100). Der Sartori Rosato duftete 2016 süßlich-fruchtig und zart nach Himbeeren und Erdbeeren. Der Antritt war säureorientiert und erinnerte daher eher an rote Johannisbeeren. Die Textur des Weines war sehr weich und sanft. Der Wein verschwand recht schnell von der Zunge, am Gaumen blieb indes das rote Johannisbeerenaroma vorhanden. Ein fruchtig-frischer und spritziger Rosé (WH79/100).

Spanien rot:

Der Bodegas Gallegas Pardal war 2016 ein von Beerennoten geprägter Wein mit Kirsche, Pflaumen, alkoholischer Note und noch nicht ganz integrierten Tanninen. Eine leichte Liebstöckelnote war enthalten, nebst etwas Leder. Am Gaumen war der Wein opulent weich, zeigte ein paar Beerenaromen und kaum einen Abgang. Eine leichte austrocknende Note auf der Zunge blieb über. Macht der Wein gerade eine schwere Entwicklung durch oder ist er Jahrgangsbedingt schlechter (WH65/100)? Der Bodegas Parra Jimenez Tempranillo war 2017 in der Nase leichter und weicher Wein, der an Beerenjoghurt (Brombeere, stärker die Blaubeere) erinnerte. Zudem hatte der Wein ein an Federweisser erinnerndes Aroma. Am Gaumen zeigte sich ein rotes Fruchtaroma mit Beeren und vielen anderen Früchten, "Tutti Frutti" im Wein, statt im Eis. Die Heidelbeere war wieder dominant, ein paar Kräuter zeigten sich. Indes hatte der Wein auch eine tropische Fruchtnote und war säurearm (WH78/100). Juan Gill 4 Meses Monastrell war 2018 ein kräftig duftender Wein, der auch eine alkoholische Note zeigte. Der Duft erinnerte an Saft der schwarzen Johannisbeere mit reichlich Tannin. Weiterhin zeigten sich Kräuternoten, eine leichte Beerenmarmeladennote und eine ebenfalls leichte Rauchnote. Der Antritt war mittelkräftig mit dem vormals erwähntem Beerensaft, sowie Spuren von Eiche. Nach der süßen Beerenfrucht zeigte sich etwas leicht die Zunge belegendes Tannin, Kräuternoten und Spuren von Holz folgten. Ein einfacher Tischwein (WH72/100). Der Vinedos de Aldeanueva Azabache Ecological Young Red war 2016 ein nach roten Johannisbeeren, Brombeeren und Kräutern duftender Wein, der zugleich mild wirkte. Die interessante Würze enthielt Teernoten, Kokosnuss (vom amerikanischen Weisseichenfass) und leichte Vanille. Am Gaumen fiel die fleischige Textur auf, die Johannisbeersäure trug zu einem fruchtig-trockenen Geschmack bei, die Zunge wurde von Tanninen grob belegt. Im Abgang erfuhren die Beeren eine Wiedergeburt in mithin in einer Form von fruchtiger Süße und auch die Würze zeigte sich noch einmal von ihrer schönen Seite (WH81/100).

Spanien rosé

Der Domenech Vidal Masia La.Sala war 2017 ein zart duftender Wein mit einem Geruch nach kandierten Früchten und Walderdbeeren. Der Antritt war fruchtig, spritzig, trocken und filigran. Die Fruchtnote zeugte von frischen und von trockenen Früchten, während sie Säure indes stark war. Die Säure sorgte für eine harmonische Balance, im Abgang zeigten sich noch einige Gewürze (WH76/100).

Deutschland rot:

2015 habe ich den Fachwerk Spätburgunder trocken probiert, der rotfruchtig duftete. Dominant war die Kirsche, auch die roten und weissen Johannisbeeren waren kräftig. Die leichte Süße mit etwas Marzipanaroma ging über ein eine dezente Würze. Der Wein duftete sauber, einfach und elegant. Am Gaumen überraschte der stark säurelastige Antritt mit roter Johannisbeere. Die Kirsche war verschwunden, die restlichen Früchte wurden durch die Säure verdeckt. Am Ende zeigten sich leichte würzige Noten (WH66/100). Der Rolf Willy Schwarzriesling mit Samtrot war 2016 ein mild, süßlich und weich duftender Wein mit Walderdbeeren und Cassis. Ein leichter undefinierbarer Säurestich war vorhanden. Der Antritt war mild, fruchtig und süß. Der Wein war sehr süffig, der Abgang war kurz. Der Geschmack war ausgewogen mit Beeren, Kirschen und einem wechselseitigen Süße- und Säurespiel. Ein echter Allrounder, der aufgrund der Tanninarmut auch für Weissweintrinker geeignet ist (WH76/100)! Beim Vertruen zeigte sich 2016 in der Nase einerseits die Kirsche und eine entgegengesetzte säuerliche Fruchtnote. Schon in der Nase ließen sich Tiefe und Struktur erahnen. Die kräftige Würze wurde von einer hauchzarten Rauchnote unterstützt. Der vielschichtige Wein präsentierte am Gaumen Brombeeren, Johannisbeeren und Kirschen mit einer harmonischen Säure. Indes zeigte sich bereits die Würze, die perfekt integriert schien. Der Wein imitierte durch seine Cuveezusammensetzung ein Reifearoma, da die Tannine fast samtig die Zunge belegten und die Früchte Marmeladencharakter hatte. Die erdige Würze mit nochmals schwarzen Johannisbeeren trug auch dazu bei. Der Universalrotwein für viele Gelegenheiten ist gefunden, wird aber dadurch stellenweise durch die Komplexität in manchen Situationen überfordernd (WH84+/100). Der Weingärtner Stromberg Zabergäu eG Trollinger mit Lemberger war 2016 ein Wein mit nicht nur langem Namen, sondern auch ein Wein mit fruchtig-süßlichem Aroma, das an Kirschen und rote Marmelade erinnerte. Die Säure kam jedoch nicht zu kurz und erinnerte an nicht ganz reife Walderdbeeren. Der Antritt war weich, tanninarm und süßlich. Die Zitrussäure war hintergründig bei diesem extrem süffigen Wein, dessen Geschmack an ein Saftcuvee von Kirschen, roten Beeren und Johannisbeeren erinnerte. Ein leichter und süffiger Trinkwein, bei dem man darauf achten muss, diesen nicht wie Saft zu trinken (WH73/100).

Deutschland weiss:

Der Fachwerk Grauburgunder war 2015 ein fruchtig duftender Wein mit sofort präsenter Ananas, vollreifer, saftiger Birne, einer mineralischen Komponente, einem saftigen mandarinenlastigen Zitruston und einem süßlichen Aroma. Am Gaumen war der Antritt samt Säure kräftiger mit Zitrone und Grapefruit, der Wein blieb nichtsdestotrotz frisch-fruchtig mit weißem Pfirsich und einer etwas von der Säure kaschierten mineralischen Note. Ein einfacher, frischer und fruchtiger Trinkwein (WH79/100). 2016 fiel beim Felsengartenkellerei Besigheim Terra S Acolon in der Nase die starke Fruchtnote, dann die dezentere Würze auf. Der Wein duftete stark nach Waldbeeren (Brombeeren, Walderdbeeren, Holunderbeeren, Erdbeeren und Blaubeeren. Der Geruch war sehr saftig. Der Antritt war weich und leicht, der Wein zerfloss auf der Zunge und hinterließ Waldfruchtaromen, die Säure zeigte sich auch. Die weichen Tannine erzeugten eine sanfte Würze. Der süffige Wein klang leicht süßlich aus (WH81/100).  Den Fritz Waßmer Weissburgunder habe ich 2014 probiert. Der Wein war geprägt von Aromen alter Apfelsorten (Goldparmäne) und frischen, leichten Blütennoten. Dazu gesellte sich weißer Pfirsich und eine gewissen Fruchtsüße, während die Säure sich mit wenig Zitrus im Hintergrund versteckte. Eine kraftvolle, an grünen Smoothie erinnernde Note gab der Frucht einen extra Kick, weshalb der Wein leicht und doch komplex wirkte. Der Wein war leicht moussierend, das Apfelaroma setzte sich am Gaumen fort, während die Säure etwas deutlicher wurde. Nichtsdestotrotz wirkte der Wein immer noch frisch, leicht und blumig. Die Fruchtaromen hatten Vorrang. Der Wein hatte einen leichten Schmelz und ein wenig Buttrigkeit, die sich zum weißen Pfirsich gesellte. Im Abgang wurde die Säure deutlicher, während die Frucht schneller verblasste, sodass der Abgang trockener mit Kräutern wurde (WH83/100). Der Gebrüder Kitzer Riesling & Weissburgunder trocken war 2016 ein fruchtig duftender Wein. Der Riesling steuerte tropische Früchte wie Ananas und Banane bei, doch ebenso waren Aprikosen- und leichtere Apfel- und Birnennoten erkennbar. Der Weissburgunder lies die Früchte weich und zart wie in einem Obstsalat erscheinen. Am Gaumen war nur eine leichte Fruchtnote mit Zitrushauch, der leichte Schmelz vom Weissburgunder trocknete rasch aus. Eine Bitternote und die Säure zeigten sich am Gaumen, ein minimales, nussiges Röstaroma auch (WH55/100). Der Heinrich Vollmer Riesling trocken war 2016 ein nach grünem Apfel und geschwefelter Aprikose duftender Wein, wobei die Schwefelnote deutlich erkennbar war. Der Wein war allgemein fruchtig und in der Nase waren auch die leicht oxidierte Birnennote und eine leichte Nusskomponente erkennbar. Der Antritt war frisch-fruchtig, das leichte Mousseux verschwindet schon nach wenigen Minuten komplett aus dem Glas. Die Fruchtnote erinnert an den heimischen Obstgarten mit Apfel, Birne und Pfirsich, ergänzt von Litschis. Auch der Riesling mit Zitronenschale, mineralischer Note und der unverkennbaren Säure war klar erkennbar (WH wird nachgetragen, sobald das Verkostungsbuch wieder auftaucht /100). Der Herzog von Württemberg Riesling war ein pur nach Ananas duftender Wein mit einer gelben, süßlichen Fruchtnote. Beim Antritt fiel vor Allem das Mousseaux auf. Ein angenehmes Fruchtaroma gelber Früchte verbreitete sich samt ausgewogener Säure im Mundraum. Auch die Ananas war wieder vorhanden. Eine leichte mineralische Bitterstoffnote machte sich auf der Zunge im Abgang bemerkbar (WH76/100). Der Karl Pfaffmann Grauburgunder trocken war 2017 ein spritzig duftender Wein mit grünem Apfel, Mirabelle, exotischer Frucht und Traubensüße. Der leicht moussierende Wein hatte einen harmonischen, gelbfruchtig betonten Geschmack mit exotischen Früchten. Der lebendige Wein war ungemein süffig mit einer leichten Schwefelnote. Der Abgang war mittelkurz mit einer leichten Würze (WH87/100). Der Landlust Weisser Burgunder trocken war 2015 ein nach Quitten und saftigen Birnen duftender Wein mit spritziger grüner Apfelsäure und buttriger Note. Hinter dieser Aromenwolke zeigten sich Limette und Papaya. Am Gaumen kam die Säure kräftiger zum Vorschein. Die Fruchtigkeit am Anfang mit Birne und Apfel erlebte ihren Peak am Anfang, bevor kurz eine buttrige, süße und schmelzige Note das Zepter übernahm. Der Abgang des zahmen Weines war sehr kurz (WH77/100). Den Möckl Silvaner habe ich 2015 probiert. Der Wein duftete tropisch fruchtig, leicht und verspielt und zeigte eine kräftige Zitrusnote. So konnte man Banane, Papaya und Mango identifizieren. Der Wein zeigte sich außerdem weich und füllig und endete mit Grapefruit. Nach dem ersten probieren zeigte sich in der Nase eine Nussnote. Am Gaumen fiel das starke Mousseaux auf. Der Wein zeigte sich tropisch fruchtig, mit der Zitrusnote spritzig und im Abgang sehr lange nussig mit Mandeln. Die Säure stütze die Aromen in schöner Art und Weise (WH85/100).  Der Sonnenmulde Welschriesling vom Heideboden war 2017 ein nach Schotterboden duftender Wein. Die Fruchtnote wurde von Dosenpfirsich definiert, es schloss sich ebenso etwas Bittermandelaroma an. Der moussierende Wein war am Gaumen fruchtig-saftig, die Säure machte den Wein spritzig, auch der Abgang war zitrusfrisch. Der Pfirsich- und Apfelgeschmack erinnerte nicht an die konventionellen, süßen und im Handel erhältlichen Sorten, sondern durch die erhöhte Säure an alte Sorten, die der Industrialisierung des Obstbaus zum Opfer fielen. Daher war der Wein zwar Saftig, jedoch nicht an Nektar erinnernd, dazu kam eine Mandelnote, die langsam mit der Mineralik ausklang (WH78/100). Der Urmeer Löss Grauburgunder war 2016 ein fruchtig-süß nach Aprikosen, süßlichen Stachelbeeren und leicht nach Bananen duftender Wein mit Fokus auf die Mineralik. Später kamen ein paar Kräuter hinzu. Der Wein zeigte sich in der Nase harmonisch, jedoch nicht drucklos und hatte einen anfangs weichen, sanften Antritt, der sich rasch in Power verwandelte. Die mineralische Kraft dominierte den Wein, ohne die Fruchtnoten wie Apfel, Aprikose, Banane und etwas Wassermelone zu zerstören. Eine Zitrusnote war ebenso deutlich (WH81/100). Den Winzerverein Meersburg Meersburger Sonnenufer Chardonnay trocken habe ich 2015 probiert. Der leichte Wein duftete zart und elegant nach Äpfeln, Birnen und hatte einen Anklang von Bananensirup. Die Banane wurde kräftiger, nicht zuletzt durch die für frische sorgende Säure. Der Wein kam schmelzig und zugleich fruchtig im Mund an. Die Früchte wirkten frischer, die Banane rückte in den Hintergrund. Es zeigte sich eine saftige, buttrig-weiche Schmelzstruktur mit angenehmer Säure, die ein wenig Mandarinengeschmack mitbrachte. Es folgten zarte Blüten- und Kräuternoten. Beim nochmaligen Probieren zeigten sich tropische Noten, nachdem sich der Schmelz etwas zurückgezogen hatte.. Hintergründig spielte sogar eine leicht mineralische Note mit. Ein Wein, der einfach genug ist um zum Trinken zu animieren und komplex genug um den Genießer zu erfreuen - ein echter Allrounder (WH87/100). Ebenso habe ich den Winzerverein Meersburg Meersburger Sonnenufer Weissburgunder trocken probiert, der einen animierend fruchtigen Duft mit kräftigen Walnüssen (laserscharfes Aroma!) zeigte.  Auch eine zitronige Säure war nebst reifem Pfirsich erkennbar. Die Walnuss zeigte sich auch sofort nach dem fruchtigen Antritt mit Apfel, Mandarine und einer bananigen und cremigen Süße (WH85/100).

Deutschland rosé:

Der Lauffener Weingärtner eG SchwarzWeiss duftete frisch-fruchtig mit einer zarten Honigsüße und etwas Blütenaroma. Neben dem Pfirsich tauchten Himbeer- und Walderdbeeraromen auf. Die Intensität war stark für einen Weißherbst. Die Textur verwandelte sich von anfangs samtig-weich bis buttrig schmelzig. Auch der Geschmack entwickelte sich von gelben Früchten mit etwas Säure hin zu einem öligen Schmelz, der eine leckere Süße bot und an süße Banane und saftigen Pfirsich erinnerte. Der Abgang war durchaus mittellang (WH83/100) Der Rottmar Kressbronner Berghalde Rosé trocken war 2016 ein intensiv und vielseitig duftender Wein. Kirsch, Himbeer und Erdbeer Noten sorgten für eine elegante Fruchtsüße. Untermalt wurde das Aroma von einem säurearmen, vollreifen Apfelduft. Der Wein moussierte leicht, rote Fruchtnoten dominierten, auch die Beeren waren wieder erkennbar. Der Wein war leicht und süffig, der Geschmack war nichtsdestotrotz intensiv. Der Abgang war langanhaltend und der Spätburgunder machte sich hier mit etwas Kraft und Würze bemerkbar. Der Wein wirkte auch rundum natürlich im Geschmack (WH87+/100).

Österreich weiss:

Tement Sauvignon Steirische Klassik war 2017 ein mit nach weissen und gelben Früchten mit Anklängen von Traube, Honigmelone und  spritzigen Noten. Neben der Mineralik trat auch ein Heidelbeeraroma auf. Geschmacklich war die Frucht lebendiger, frischer und verspielter. Ein Fruchtpotpourri mit Apfel-, Birnen-, Zitrus- und mineralischen Noten begann sich in Szene zu setzen. Die leichte Bitterkeit schien ihre Ursachen in der mineralischen Note, kombiniert mit etwas Zitronenschale zu haben. Der Eindruck von Kraft anfangs ließ einen kraftvollen Abgang erwarten, der jedoch mittellang war (WH86/100).

Sonstiger Wein:

2015 habe ich den Fairglobe Chardonnay Western Cape probiert. Der Wein duftete nur schwach, gab aber leichte und frische Aromen und etwas Säure frei, sodass der Eindruck entstand, dass man an weißem Traubensaft roch. Daneben fand sich eine Banane im mittleren Reifestadium und weißer Pfirsich. Ebenso ließen sich ein paar tropische Aromen erahnen, so zum Beispiel die Sternfrucht. Der Antritt des Weines war buttrig-weich, der Abgang war schmelzig. Eine angenehme Süße mit Banane und Galiamelone begleiteten den leicht moussierenden Wein. Eine leichte frische brachte das sehr dezente Mandarinenöl mit etwas Grapefruit mit (WH71/100). Lynmar Estate Russian River Valley Pinot Noir war 2017 ein intensiv duftender Wein und ließ schon beim ersten Verriechen auf eine noch sehr große Zukunft schließen. Einerseits zeigte der Wein eine frische, beerige Fruchtnote mit roten Trauben, Johannisbeeren, andererseits wurde eine erdige, holzige Würzenote mit Kardamom deutlich. Im Antritt zeigte sich die Eleganz des extraktreichen Weines. Rote Fruchtaromen waren in Hülle und Fülle vorhanden, Kirsche, gezuckerte Cranberries stachen hervor. Überraschenderweise zeigte sich ein Aroma von Kolaflaschen (den Süßigkeiten). Eine leichte Mineralik verband sich mit dem leicht astringierenden Geschmack von schwarzem Tee. Auch ein paar Gewürze fanden sich, die Röstaromatik zeigte sich im Abgang (WH94+/100). Textbook Merlot war 2017 ein ans Bordelais erinnernden Wein. Die Marzipan-Beerenmarmelade mit Brombeeren und Schattenmorellen, zusammen mit der intensiven Fasssüße wiesen jedoch auf Kalifornien hin. Der Antritt war locker, leicht und beschwingt, die Würze war nicht sofort erkennbar. Die Kirschen und Beeren wurden von einer feinen Karamellsüße begleitet. Das extrem feine Tannin zeigte sich im Anschluss, die Edelholznote war nur sehr dezent erkennbar. Während des mittellangen Abganges zeigten sich Kräuternuancen, der Wein verblasste langsam (WH90-91+/100).