2015

Frankreich rot:

Cave de Ribeauville Pinot Noir vielles vignes war 2019 ein weich & süßlich duftender Wein mit Kirsche, Glühweingewürz und einer dahinter steckenden süßen schwarzen Johannisbeernote, sowie etwas Tannin. Am Gaumen war das (sanfte) Tannin stärker ausgeprägt, der Wein wirkte verschlossen, es zeigte sich ein trockenes rotes Fruchtaroma mit Beeren, während die Kirsche fast verschwunden war (WH83+/100). Der Montmija La Chapelle Merlot Syrah zeigte 2016 einen dezenten Duft mit vordergründigen leicht süßen Fruchtnoten und etwas Würze. Das Aroma wirkte eher leichtgewichtig mit ein paar Brombeeren und einer ebenso beerenlastigen, tanninreichen Würze. Der Duft war harmonisch. Der Antritt war kräftiger als erwartet mit einem Beerencocktail (hauptsächlich jedoch Himbeeren) und einer mittelkräftigen Säure. Der Wein zeigte rote Früchte und hinterließ eine zarte Tanninsamtigkeit auf der Zunge. Ein rundum harmonischer, trockener und stiller Typ mit wenig Abgang. Easy Drinking (WH74/100).

Frankreich weiss:

Cave de Ribeauville Gewürztraminer bio war 2019 ein trocken duftender Wein für einen halbtrockenen. Ein leckeres Litschi Aroma strömte aus dem Glas, es war auch eine dezente alte Pflaumennote, sowie eine rauchige Fruchtnote erkennbar. Überraschend war die grüne Paprika im Duft. Der Antritt war deutlich süßer, als die Nase es erwarten lies. Der Geschmack war stark fruchtig und rauchig mit einer Mineralik, die auf der Zunge prickelte. Trockene Früchte, wie beispielsweise Bananenchips waren verbunden mit der langanhaltenden Mineralik. Die Gewürznote erinnerte an eine verwobene, sehr komplexe Gewürzmischung für Weihnachtsbrot. Der Abgang war mittellang (WH87/100).  Cave de Ribeauville Gewürztraminer vielles vignes war 2019 ein in der Nase zurückhaltender, gleichzeitig jedoch vielschichtiger und tiefgründiger Wein. Er duftete nach Gewürzen, Zedernholz und erinnerte an warmen, versunkenen Apfel-/Heidelbeerkuchen. Ergänzt wurde das Aroma durch florale Aromen und welkende Rosenblätter. Am Gaumen zeigte sich die reife Säure, es war ein zurückhaltender Gewürztraminer, der sich jedoch süßlich und cremig wie ein Pflaumenwein zeigte. Im Abgang folgten weitere Gewürznuancen und im trockner werdenden sanften Verschwinden auch brotige Anklänge (WH88+/100). Cave de Ribeauville Pinot blanc zeigte 2019 ein fruchtiges und breit gefächertes Aroma mit weissem Pfirsich, Apfel, Aprikose, Litschi, sowie weiteren weißen und gelben Fruchtaromen. Der Duft war weich und es zeigten sich leichte Anklänge reifer Früchte. Der Wein war geschmackskräftig und vielfältig auch am Gaumen, es zeigte sich sowohl die Süße vollreifer Früchte, als auch getrocknete Fruchtaromen. Die süße Birne stand den Apfelringen und getrockneten Feigen und Datteln gegenüber. Gelbe Früchte mit ein wenig Aprikose vermischten sich mit leicht gerösteten Kürbiskernen im Abgang (WH89+/100). Chateau le Raz Le Dauphin war 2016 ein leichter, frisch und fruchtig duftender Wein mit Honigmelone, Williamsbirnenbrand und weißem Pfirsich. Der Antritt war süß und fruchtbetont. Weiße und gelbe Früchte mit Williamsbirne, einem an Bananen erinnernden Geschmack und eine leicht herbe Mangonote waren ausdrucksstark und wirkten fast likörartig, die fette Textur lies nur im Abgang die Zitrusnote samt Säure erkennen. Ein üppiger Weisswe (WH75/100).

Italien rot

Der Agarendo Nero d'Avola war 2019 ein kräftig und würzig duftender Wein mit einer Mentholnote und einer gewissen Ledrigkeit. Die Frucht bleib Hintergründig mit Kirsche & Brombeeren. Am Gaumen war der Antritt samtig und weich mit süßer und leckerer Kirsche, sowie Brombeere. Das Tannin belegte die Zunge leicht, der beerige und würzige Wein zeigte auch einen Geschmack von eingelegtem Pfeffer. Für diese Struktur war der Abgang recht schnell (WH83/100). Fattoria La Vialla Casa Conforto Chianti superiore war 2019 ein Chianti-typisch kräftig duftender Wein, der breit gefächert nach roten Beeren, Veilchen und Fruchtnoten duftete. Die Tanninnote war süßich, dennoch wirkte das der Wein verschlossen. Am Gaumen war der Wein jedoch weit davon entfernt, verschlossen zu sein. Es zeigte sich ein rotes Fruchtaroma, prickelnde Würze, sowie ein Tannin, das samtig die Zunge belegte und sehr gut integriert war. Die Würze mit Brotnoten, sowie die leichte Röstaromen garantierten italienisches Feeling (WH81/100).

Italien weiss

Der Cà Maiol Lugana duftete 2017 sehr weich, parfümiert fruchtig und mineralisch mit Birne, Apfel, Pfirsich und Melone. Der süße betörende Duft mit dem starken, likörartigen Birnenaroma war verführerisch. Dazu kam ein leichter Röst-/Nusston, der an türkischen Honig erinnerte. Die Mineralik war sehr stark, die spritzige Säure passte dazu. Einige Zitrus- und Fruchtaromen (z.B. Apfel) ließen sich in dem saftigen, vollaromatischen Wein vorher erkennen, bevor die Mineralik sich im Abgang langsam verabschiedete (WH85/100). Der Lenotti Bianco del Veneto zeigte 2017 eine intensive Fruchtnote mit weissem Pfirsich, Melone und einer mineralischen Note. Dazu kam ein phenolischer Duft. Der Antritt glich einer tropische Fruchtbombe inklusive Banane, Apfel und anderen hellen Früchten. Die Säure baute sich geschmacklich sehr schnell ab und ließ Platz für einen süßen, sehr fruchtigen Abgang mit Blütenaroma. Ein ausgewogener, nicht zu kräftiger Wein, der durch seine intensive Frucht überraschte (WH84/100). Der Lungarotti Brezza Bianco war 2015 ein tropisch, süßlich und fruchtiges Elixier mit einer enormen Weichheit, feinster Vanilleschote, Babybanane und Babyananas. Dazu lies sich auch schon in der Nase eine schöne Buttrigkeit erahnen. Geschmacklich war der Wein mehr fruchtig-verspielt, die süßen Noten waren hintergründig, ebenso die Säure. Die ausschweifende tropische Fruchtnote mit Babybanane, Ananas, Pfirsich und Birne wurde von einer Weichheit und einem leichten Schmelz begleitet. Ein süffiger Wein mit einem sehr betörenden Duft (WH83/100). Der Ottella Lugana war 2016 ein aromatisch duftender Wein, der ein üppiges Birnenaroma, fein verwobene Blütenaromen und reichlich gelbe Frucht zeigte. Der zarte Antritt wurde von einer druckvollen, sich aufbauenden Mineralik begleitet, die auch im Abgang noch vorhanden war. Die tropischen Fruchtnoten, Steinobst und besonders die Birne mit einem Hauch von Zitronenschale verblassten schon vorher. Die leicht parfümierten Fruchtnoten und die Mineralik ergänzten sich gegenseitig, was einen sehr geschmackvollen Wein ergab (WH86/100). Der Terruzzi & Puthod Vernaccia di San Gimignano war 2017 ein nach Birne, Ananas, Apfel und Mineralik duftender Wein mit nussiger Komponente und einer zarten Rosenblütennote. Der leicht moussierende Wein hatte eine weiche Textur, die Aromenfracht war üppig. Wenn man den Wein etwa 10 Minuten stehen lässt, zieht sich das Mousseaux zugunsten einer angenehmen Süße zurück. Die mineralische Note stach insbesondere hervor. Etwas Mandarinenöl ergänzte die helle, komplexe Fruchtnote, der Apfel stach etwas hervor durch die an ihn erinnernde Säure. Im Abgang zeigte der Wein eine nussige Note. Vorsicht: Von etwa 40 inzwischen geöffneten Flaschen waren 7 Flaschen Korkschmecker! (WH83/100). Der Tommasi Lugana le Fornaci überraschte 2017 mit einem feuersteinähnlichen, dezentem Duft. Indes war der Duft mittelkräftig mit tropischen Früchten, Kiwi, Papaya, frisch gepresstem Orangensaft und etwas Zitronenduft. Der Antritt erinnerte an tropische Früchte, dann wurde das Aroma komplexer mit einer säuerlichen Zitronennote, mineralischer Note und leichter Grapefruitbitterkeit. Die präzise Mineralik und die Zitrusnote blieben im Abgang lange erhalten (WH85/100).

Deutschland rot:

Felix Schädler Spätburgunder feinherb war 2017 ein süßlich & mittelkräftig nach roter Frucht duftender Wein, eine minimale Würze kam dazu. Der füllige Geschmack war sehr einfach mit süßlichem, rotem Spätburgunderaroma. Im Abgang zeigte sich erneut die einfache Würze. Ein Wein, der zum Weitertrinken animierte, da die füllige Süße machte sofort Lust auf den nächsten Schluck (WH wird nachgetragen, sobald das Verkostungsbuch wieder auftaucht /100). Vier Jahreszeiten Saint Laurent trocken BASF exklusiv war 2017 ein nach Kirsche duftender Wein, das Aroma war sehr weich und roch süßlich, zeigte leichte Brombeere, Würze und eine erdige Note. Der Antritt war von Würze behaftet, der leichte Rotwein war weich und Fruchtig mit Beeren. Der Abgang war überraschend lang, trotz des geringen Tanningehaltes. Die Säure wurde erst nach und nach deutlich und so intensivierte sich mit jedem Schluck auch das Beerenaroma (WH84/100).

Deutschland rosé

Der Herzog von Württemberg Rosé duftete 2016 nach Erdbeeren, Himbeeren, weniger nach Banane und etwas Limette. Die Süßkirsche und Aprikose waren dezent vorhanden, ebenso wie eine Eukalyptusnote. Der süßliche, frisch-fruchtige und ausgewogene Duft wirkte wie eine komponierte Aromatik mit Wiedererkennungswert. Der Antritt war leicht und weich, der Wein moussierte leicht. Die frisch-fruchtige Note wurde etwas weniger süßlich, die Zitrusnote war orangentönig. Insgesamt nahm auch die Komplexität ab, eine helle Früchte waren erkennbar. Im Abgang zeigten sich ein paar herbe Noten (WH78/100). Der Lauffener Weingärtner eG Mundelsheimer Acolon rosé trocken war 2016 ein sehr kräftig nach Acerolakirsche duftender Wein, der zugleich süßlich, frisch und fruchtig wirkte. Am Gaumen zeigten sich erneut die Kirschen, jedoch nicht so süß. Die Brombeere und die schwarze Johannisbeere schlichen sich fast unbemerkt dazu. Ein süffiges, fast abgangsloses Tröpfchen (WH79/100).

Deutschland weiss:

Felix Schädler Kerner Kabinett war 2017 ein Felix ein süßlich duftender Wein mit Birne, Banane, Butter und leichter Säure, diean Limettte erinnerte. Der Duft wirkte dicht und voll. Am Gaumen war der Wein ebenso süßlich und fruchtig, aber durchaus komplexer. Apfel-, Birnen-, Bananen und Zitrusnoten erschienen nebst leicht gerösteter Haselnuss. Der Wein wirkte indes süß, harmonisch und zart. Der Wein überraschte mit Drachenfrucht und war indes durchaus so "easy-to-trink", dass man kaum von ihm lassen kann. Ein Spaßwein, der den Spagat zwischen süffigem Essensbegleiter und Zechwein schafft (WH wird nachgetragen, sobald das Verkostungsbuch wieder auftaucht /100). Felix Schädler Ortega Spätlese war 2017 ein süßlich fruchtig duftender Wein mit Apfel, saftiger Birne, geriebener Zitronenschale, Stachelbeere und Gewürznote. Das Aroma war dicht, intensiv und voll. Der leicht moussierende Wein hatte einen süßen Fruchtgeschmack mit Apfel, Birne und tropischen Fruchtnote und wurde dann etwas trockener ein Geschmack von frisch gebackenem Brot tauchte auf und verschwand nur langsam wieder (WH82/100).

Sonstiger Wein:

Der Pfaffl Wien Nr. 1 zeigte 2017 ein elegantes und aussagekräftiges Aroma mit Steinobstnoten, Pfirsich, Apfel und rieslingtypischer Spritzigkeit. Das Pfefferl war nur leicht vorhanden, ebenso eine leichte Spritzigkeit. Der leicht moussierende Wein hatte einen weichen Antritt und schmeckte nach gelben Früchten, Mirabelle und Physalis waren erkennbar. Vor im Abgang das Pfefferl da war, zeigte sich eine weissburgunder-typische, weiche Note, vor es würzig wurde. Der Wein entwickelte einen spannenden Verlauf, bedingt durch die drei vorhandenen Rebsorten (WH88/100). Der Salzl Zweigelt Reserve war 2018 ein Wein, welcher in der Nase ein komplexes Aroma bot. Dezente Frucht mit Anklängen von Kirsche, Zwetschge, Brombeeren und Feigen mischten sich mit Würze- und Röstaromen. Die Holznoten mit Karamellanklang erinnerten mich an den süßen Fassgeschmack des im Bourbon-Fass gereiften Single Malt Whiskys Auchentoshan American Oak. Ebenso zeigten sich hintergründig Kräuternoten mit Thymiananklang und Minze. Am Gaumen strahlte zuerst die tolle Röstaromatik, welche mit einer leichten Bitterkeit und Kräuternote mit Minzcharakteristik einherging. Die leichte Karamellnote mit Schmelz wurde abgelöst von einer leichten Mineralik im Abgang, die Textur wirkte füllig (WH88+/100). Der Seghesio Sonoma Zinfandel war 2017 ein kräftig duftender Wein mit Beerenaromen, wobei die Brombeere herausstach. Eine leichte Süße zeigte sich nebst der kräftigen Würzenote mit Kräutern. Ordentlich Tannin und eine leichte Teernote und ein Ansatz von Vanillin unterstrichen die Kraft des Weines. Der Geschmack, Zinfandel-typisch, breite sich mit einer enormen Kraft aus. Die Frucht war kräftig und auch die Würze, wobei fein geschliffenes Tannin und eine mineralische Bitterkeit deutlich wurden. Der Antritt war geprägt von Vanillin und einem Ansatz von Zimt, bevor die kräftigen Fruchtnoten mit Pflaume auftraten (WH88/100).