2016

Frankreich weiss:

Cave de Ribeauville Gewürztraminer Colléction war 2019 ein floral duftender Wein mit Gewürze. Es zeigte sich leicht der Duft verwelkende Rose, während Birnen- und Pfirsichnoten nur hintergründig auftraten. Der Antritt war sämig weich mit Honigsüße, Gewürzkuchen, Koriander und Kümmel (WH84/100). Der Wolfberger Gewürztraminer war 2019 ein sehr aromatisch und fruchtig duftender Wein. Die süßen Früchte erinnerten an Dosenfrüchte und Obstsalat, mitunter waren Pfirsich, Birne, Apfel, Ananas, Birne, Banane und sogar die Kirsche erkennbar. Die weißen, gelben und roten Früchte zeigten sich in einem sehr komplexen Fruchtduft. Auch der Geschmack war fruchtig-aromatisch mit cremiger Honigsüße, die Fruchtnote war eher tropischer und herber ausgeprägt, neben Birne und Banane zeigten sich auch Anklänge von Mango und Papaya. Anschließend zeigten sich die Gewürze und Kräuter, welche auch an Nelke erinnerten. Ein ausgewogener Gewürztraminer (WH wird nachgetragen, sobald das Verkostungsbuch wieder auftaucht/100).

Italien weiss:

Der Abbazia di Praglia Sollemnis 2016 war 2019 ein sehr intensiv duftender Wein. Die Muskatellernote zeigte sich mit Fruchtnoten, Gewürznoten und sogar der Muskatnuss selbst. Auch andere dunkle Töne wie Schwarzer Tee, Walnuss und Pfeffer waren zu erkennen. Der Duft an sich wirkte trocken, fast staubig. Indes zeigte sich die Banane zwar als frische Frucht im Aroma, Birne und Apfel kamen jedoch als getrocknete Früchte in Erscheinung. Der Antritt war würzig und kräftig, die heimische, gelbe Fruchtaromatik rückte etwas zugunsten der Gewürznote in den Hintergrund. Auch hier wurden Pfeffer, Muskatnuss und gebrühter Tee deutlich. Der Wein wurde trockener, der Verlauf war ähnlich wie bei einem trockenen Tokajer. Der Abgang war langanhaltend (WH86/100). Der Eisacktaler Müller Thurgau war 2018 ein leicht, frisch und fruchtig duftender Wein mit intensiver Fruchtaromatik, wobei der Pfirsich hervorstach. Außerdem waren Stachelbeere, Apfel, die reife Williamsbirne und eine süße gelbe Frucht erkennbar. Bei längerem riechen wirkte das Aroma überbordend und zunehmend seifig. Der üppige Antritt bildete schon ein großes Spektrum ab und war deutlich trockener. Die weissen und gelben Früchte mit Apfel, Aprikose und Birne, sowie die Mineralik waren sehr ausgewogen und ergänzten sich sehr gut. Im Abgang zeigte sich eine herbere Note mit einer Spur Kräutern. Alle Geschmäcker verblichen langsam im Abgang und machten den Wein sehr süffig (WH89/100). Trebbiano d'Abruzzo Luna war 2019 ein Wein, der betörend nach tollen Früchten und Gemüse duftete. Birne, Pfirsich, Apfel, Melone, sowie Paprikanote und Gurke waren erkennbar. Der Wein schmeckte nach gelben Früchten mit spritziger Zitrussäure, leckerer Birne und Apfel. Der Geschmack verblasste sehr schnell (WH79/100). Der Tenimenti Schioppettino CIVA war 2019 ein sehr lecker duftender Wein mit zurückhaltendem Aroma. Der Duft nach warten Früchten würde durch Blüten und saftigen, präzisen roten Johannisbeerennoten ergänzt. Ebenso präzise und klar zeigte sich der Wein im Geschmack mit Johannisbeeren und Brombeersaft. Der Alkoholgehalt des Weines merkte man diesem nicht an. Ein süffiger, spaßiger Wein mit etwas Tiefgang und leichter Würze, welche die Zunge leicht belegt (WH82+/100).

Italien rot:

Der Girlan Gschleier Vernatsch alte Reben war 2018 ein voluminös duftender Wein, der parallel die Leichtigkeit einer fruchtigen Süße ausstrahlte. Aus dem roten Fruchtaroma stachen der rote Apfel, rote Johannisbeermarmelade, Erdbeere und Kirsche hervor. Die kompottartige Note lud zum weiteren Verriechen ein, bei dem sich stets neue Details zeigten. Auch den erdigen Duft konnte ich erst so erkennen. Der Antritt war trockener, als der Duft vermuten ließ, jedoch nicht minder komplex. Die frischen roten Johannisbeeren vermischten sich hierbei mit der kräftigeren Würze und frischen Kirschen. Neben dem erdigen Aroma gesellten sich schwarze Pfefferkörner dazu. Der Geschmack verblasste nur langsam (WH/100).

Deutschland weiss:

Felix Schädler Grauburgunder Classic duftete intensiv-süß nach tropisch-exotischen Früchten wie Mango, Papaya, Drachenfrucht und entwickelte dabei ein echt druckvolles Aroma. Beim Antritt fiel sofort das Mousseaux auf. Der Geschmack war identisch zum Aroma in der Nase, der Wein war sehr füllig und schmeckte auch intensiv. Eine mineralische Note kam dazu, die Säure war hintergründig (WH85/100). Der Felix Schädler Sauvignon Blanc trocken war 2017 ein fruchtig duftender Wein mit fruchtigen Noten und Kräutern. Grüne Früchte, Drachtenfrucht, Minze, Thymian und Basilikum stachen hervor. Die sehr lebendige Frische war verbunden mit einer präzisen Aromatik. Der Wein war füllig mit leichtem Schmelz und zeigte eine für einen Sauvignon Blanc spritzige Säure. Die grünen Fruchtnoten, die Drachenfrucht und die oben benannten Kräuter waren ebenso wieder sehr präsent. Der erfrischende Geschmack wurde durch ein leichtes Mousseaux unterstützt. Es zeigte sich noch Limette und eine leichte Grapefruitbitterkeit, ohne dass die Grapefruit selbst Aroma beisteuern würde (WH86/100). Der Prinz von Preussen Honigsberg Riesling trocken Großes Gewächs war Ende 2017 ein nach Blütenhonig duftender Wein mit tropischen Fruchtnoten (Papaya, Mango), gedörrten Apfelringen und mineralischen Noten in der Nase. Am Anfang fiel das starke Mousseux auf. Doch das lässt sich leicht durch das Schwenken des Weines leicht reduzieren. Die Honigsüße wurde anfangs recht schnell durch die starke Mineralik im Keim erstickt, die Früchte hielten sich etwas länger. Der Abgang war mit Zitronennoten verbunden und sehr langanhaltend. Mit dem Mousseux erschien der Wein sehr trocken. Mit zunehmender Abnahme der Kohlensäure im Glas wurde der Wein gefälliger und auch fruchtiger, die tropischen Früchte wurden so erkennbar und waren auch länger schmeckbar, zusammen mit einer leichten Süße. Der Fokus auf die Mineralik blieb indes trotzdem erhalten (WH88+/100). Der Weingut der Heilig-Geist-Stiftung Berncasteler Riesling feinherb war 2019 ein feinherb/kabinetttypisch duftender Wein. Auf der einen Seite zeigte sich die Leichtigkeit und Spritzigkeit. Auf der anderen Seite zeigten sich bunt gemischte Fruchtaromen wie Traube, saftige Birne, Apfel und etwas Mango. Daneben erinnerte die Honignote an Met, während die Mineralik im Hintergrund blieb. Am Gaumen zeigte sich eine wunderbare Leichtigkeit, die feinherbe Note war nicht bemerkbar, der Wein wurde im Abgang trockener. Dazwischen jedoch zeigten sich spritziger Apfel, Birne, sowie die rasch verschwindende süße und helle Fruchtnote. Auch auf der Zunge wurde der Wein trockener, so zeigte sich ein trockener Obstgeschmack, der an Apfelringe erinnerte. Im Abgang zeigte sich eine dezente Olivennote (!) (WH83/100).  Die Weirich Weine Riesling Auslese feinherb war 2018 ein süßlich-fruchtig duftender wein mit betörender Schiefernote. Dazu zeigte sich ergänzend eine grasige Heunote, die für Klarheit sorgte. Der Wein wirkte ausbalanciert. Der Antritt war sowohl fruchtig mit der Tendenz zur Süße und zeigte ein Putpourri aus heimischen Früchten (insbesondere Apfel) mit Pampelmusen, als auch einen mineralischen Geschmack. Der Wein präsentierte eine dezente Säure und wirkte deshalb sowohl säurearm (geschmacklich), als auch ausgewogen. Der lange Abgang war mineralisch die Zunge belegend und zartschmelzend zugleich (WH90+/100).

Deutschland rosé:

Der Felix Schädler Cabertin Spätlese war 2017 ein fruchtig duftender Rosé mit Himbeeraroma, das jedoch nicht intensiv war. Eine leichte überreife Pflaumennote, die wie eine "Alte Pflaume" ohne Holzfassreifung wirkte. Der Wein war leicht moussierend und zeigte Erdbeeren, Himbeeren und die zugehörige Süße. Auch die Pflaume zeigte sich, dieses mal jedoch mit Zimt kombiniert. Ein nur leichter Säurekontrapunkt ließen diesen Wein leicht und süffig wirken (WH79/100).