Bamberger (W)eindrücke

Am 25.3. abends gab es ein tolles Warm-Up für Bamberg mit dem  Eibelstadter Kapellenberg Spätburgunder trocken 2012 von Max Markert. Der ist ein sehr süffiges Tröpfchen, dem man die 13% kaum anmerkt. In der Nase rotfruchtig, Johannisbeere und eine metallische Note. Am Gaumen fruchtig-beerig, mit sehr angenehmer Säurestruktur und ein wenig vanilliger Süße. Wo die herkommt? Keine Ahnung, denn einen Holzton sucht man vergebens. Danke liebe Kerstin und Matthias für dieses verspätete Weihnachtsgeschenk! (WH86/100).


Tags darauf ging es los, zwei Stunden fahrt, dann ging es nach kurzem Zwischenstopp bei Bettina weiter zum Restaurant Altenburg. Ein grandioses medium Steak mit Pommes gab es zu einem Fürstlich Castell'sches Domänenamt Silvaner trocken 2012.

Der duftete blumig und nach Apfel, am Gaumen zeigte sich die tropische Säure, Grapefruit, Mango und leichtes Mousseux (WH82/100).
Danach galt es den tollen Ausblick zu genießen, den ich erstmals August 2013 erblickte, wo es so warm war, dass man hätte draußen essen können.



Dann bei der Abfahrt nochmals ein kurzer Stopp:

Dann durfte ich mich über vielversprechende Gutscheine freuen:

Abends für Wraps eingekauft, gab es als Aperitiv einen Bruscone dei Barbi 1988, der beerig und nach Leder roch. Am Gaumen gab es Trockenfrüchte, eine astringierende Note, Tabak, eine voll intakte Säure. Insgesamt wirkte der Wein aber sehr zurückhaltend und wenig körperreich (WH84/100), bevor der Korkfehler die Oberhand gewann und der Wein sich verabschiedete.
Erstmals habe ich das mundgeblasene Gabriel Glas (Gold Edition) verwendet, welches aufgrund des niedriegen Gewichts und dünnen Glases nochmals einen obendrauf setzt. Die Version mit Geschenkverpackung eignet sich hervorragend für die Reisetasche.

Eulen nach Athen tragen? - Aber ja, denn den Edition Winzerkeller Sommerach Kerner Kabinett 2012 haben Matthias und Kerstin gekauft - vielen Dank - und aus Coburg nach Augsburg getragen. Von dort habe ich ihn wieder nach Bamberg mitgenommen. Der Wein zeigt einen Zitrus-Apfelduft und am Gaumen üppig tropische Früchte, ein wenig Lagerung dürfte hier nicht schaden (WH86+/100). Jedenfalls passte er hervorragend zu den Wraps.

Highlight des Abends war jedoch ungeschlagen der Meerlust Estate Rubicon 1993, der kein Depot aufwies! Er duftete nach roter Frucht, Speerminze, ein wenig Würze und etwas Rauch. Am Gaumen kam Minze, Kräuter, Blaubeere, dunkle Schokolade, Vanille mit einer erdigen Würze, Zigarrentabak, überreife Pflaume und Bleistift. Der Wein wurde im Glas immer besser (WH93+/100).

Tags darauf ging es nach einem ausgelassenem Früchstück erst einmal ins Vegetaria.

Hier gab es nicht nur ein extraordinäres Essen, auch für männliche Singles bietet sich die Chance auf etwa 90% Frauenanteil.

Columbia Supremo aus der AeroPress im M.A.G. - Guter Stoff.

Anschließend hatte ich wieder Meerlust - doch da der Wein leer war, ging es stattdessen ins Bambados.

In Bambergs ältestem Wirtshaus Sternla gab es dann Schnitzel und Weizenbock - und Mau Mau.

Ein super Abend, der in der Fruchtbar auf ein paar Cocktails weiterging - mittelklassig der Whisky - Sour. Doch dann ging's nach einem 5-minütigen Sprint ins Ludwig, um sich um 0.00 Uhr noch in der letzten Minute den freien Eintritt zu sichern. - Bis dann um 2 die Sperrstunde in Bamberg war und die Party war viel zu schnell aus.

Ja, tags darauf gab es wieder ein gutes Mahl.

Im Koi gibt es feine asiatische Küche, in der ohne zugesetzte Geschmacksverstärker gearbeitet wird. Neben der scharfen Tom Ka Gai Suppe gönnte ich mir auch Gai-Saté Spieße mit Erdnusssoße und Gemüseröllchen mit süß-saurer Soße. Dazu einen Kallfelz Riesling trocken 2012 - chokdee! - Der hatte in der Nase Apfel-Zitrusnoten und leicht florale Anklänge. Am Gaumen sehr stärkehaltiger Boskop-Apfel, Grapefruit, leicht Thymian und Litschi (WH82+/100) - was mich wohl zum Dessert inspirierte - gebackene Litschi mit Vanilleeis wurde noch bestellt.

Vorher hatten wir noch im Klosterladen den wohl einzigen Bamberger "Stadtwein" gekauft (siehe weiter unten). Dort im Laden stand ein Spruch: "Ein Tag ohne Bier ist wie ein Tag ohne Wein." - Thomas Kapielski, sodass ich mir im Hofcafé Bamberg des Abends gleich noch Bier gönnte.

Am Samstag dann wurde noch gefrühstückt und gepackt - ab gings nach Hause - schade, denn der Trip war viel zu schnell vorbei. Um den Schmerz zu besänftigen musste der altbekannte La Cigaralle 2008 vom Chateau de Cayx herhalten.

Eine Woche später: Der aus Bamberg exportierte Bamberger Stiftsgarten Silvaner kabinett trocken vom Michaelsberg vom Weingut Bauerschmitt ist der einzige mir bekannte direkt in Bamberg kultivierte Wein. In die Nase strömt eine Pfirsichbombe, Banene, ein gewaltiger Fruchtcocktail - am Gaumen bleibt nach der kurzen Frucht leider nur die sehr dominante Säure. Vom reinen Genuss sind für diesen Kabinett nur (WH75/100) drin.